Kategorien
2012 Naggalama Hospital

Neues Partnerkrankenhaus in Uganda ???

St. Francis Naggalama Hospital

Den Kontakt zwischen unserem Verein und dem Hospital stellte der ugandische Pfarrer von Calw, Dennis Mpanga, her, nachdem er erfuhr, dass sich Schwester Jane Frances, die Geschäftsführerin, auf einer Deutschlandreise befindet. Die beeindruckende Dame stellte das Hospital am 25.07. den beiden Vorstandsvorsitzenden des Vereins und (teilweise) Dr. Sabine Oestreicher vor (Das Angebot erfolgte so spontan, dass eine umfangreichere Organisation nicht möglich war). Ihr Ziel ist, eine Krankenhauspartnerschaft oder eine Partnerschaft mit unserem Verein oder beides zu erreichen.

Kurzfassung des Vortrags:

Nicht weit entfernt von Kampala im Distrikt Mukono liegt das 1906 gegründete St. Francis Naggalama Hospital. Es gehört der Katholischen Diozöse von Lugazi und ist mit seinen 100 Betten allein zuständig für die dortige Landbevölkerung (300.000 Einwohner Einzugsgebiet, Haupterwerbsquelle Landwirtschaft). Erwähnenswert ist, dass darüber hinaus über 20.000 SchülerInnen präventiv betreut werden.

70% der Patienten verdienen sehr wenig Geld, 4% können für die Behandlung nicht zahlen.

125 hauptamtliche und 6 ehrenamtliche Beschäftigte sind zuständig für:

  • Ambulante Patienten (33.000)
  • Stationäre Patienten (9.200)
  • Geburtsklinik (2.300 Geburten), 312 Schwangere HIV-positiv
  • Kinderklinik
  • Ultraschall- und Röntgendiagnostik
  • Chirurgie (kleine -315- und große Operationen -814-): 1.129
  • Hautklinik
  • Zahnarztpraxis (325)
  • Umfassende HIV/AIDS-Hilfe
  • Labor (35.600)

Geführt wird das Hospital von mir. Ich habe mich vor einem 16-köpfigen Aufsichtsrat zu verantworten.

Die schwierigen Aufgaben bestehen darin, 

  • Fast ausschließlich mit den Einnahmen der Patienten aus zu kommen – 2011 65% der Kosten – (das lokale Distrikt-Government steuert ab und zu etwas bei, 2011 14% der Kosten), der Rest sind Spenden oder ungedeckt
  • Medikamente, Medizinische Geräte, OP-Wäsche, Abdecktücher, Betten etc. sind sehr schwer zu erhalten.
  • Die Energie-Kosten sind hoch, aber die Installation einer Brauchwasser-Solaranlage können wir uns nicht leisten (Wir wiesen Schwester Jane auf die 50%-Förderung dieses Jahr hin, wovon sie bisher nichts wusste).
  • Die Moral der Mitarbeiter ist schlecht. Sie führt zu schlechter Patientenfürsorge und Todesraten, die über dem ugandischen Durchschnitt liegen. Ich habe deshalb nach meiner Berufung zur Geschäftsführerin eingeführt, dass die Mitarbeiter zusätzlich freien Tee erhalten und eine einfache Mahlzeit. Dazu kommen eine Basis-Krankenversicherung, ein Betriebsrat, eine Zuständigkeitsordnung, Moskito-Netze in allen Fenstern, regelmäßige Reinigung des Klinikgeländes. Ich habe es auch geschafft, „irgendwie“ einen Zahnarzt-Arbeitsplatz zu organisieren. Ein Controller wurde eingesetzt.
  • Herstellung von Warmwasser durch Brauchwasser-Solaranlage
  • Renovierung der sanitären Anlagen in allen Stationen
  • Unterstützung bei Ernährungsfragen auf der Kinderstation
  • Analyse der Notlage vor Ort und Vorschläge zur Behebung