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2023 Toro Babies Home

Ein wunderbares emotionales Band…

Heute möchte ich über eine sehr liebevolle Begegnung und einen inspirierenden Kontakt berichten.

Als ich das Babyheim am Dienstag, den 03. Oktober betrat, besuchte gerade ein junger Mann unseren zweijährigen Gift Mubengo. Die beiden interagierten wunderbar miteinander und strahlten sich an.

Ich hielt den jungen Mann zunächst für den Vater des kleinen Jungen und sprach ihn an. Yonah Masereka, Journalist, aus einer dörflichen Community nahe den Rwenzori Mountains, war nicht etwa der Vater des kleinen Gift. Er war der 33 jährige Großvater (!) und Gift der Sohn seiner unter der Geburt verstorbenen sehr jungen Tochter. Gift ist also die Folge einer dieser unsäglich häufigen Teenagerschwangerschaften. Tief in den Villages ist die Gesundheitsversorgung sehr, sehr schlecht bis gar nicht vorhanden. Im Notfall ist es nicht möglich zeitnah einen Krankentransport in ein erreichbares Hospital zu organisieren.

Der Vater des kleinen Jungen ist selbst noch ein Kind und Großvater Yonah finanziert ihm den Schulbesuch. So bald als möglich, möchte er den kleinen Gift zurück nach Hause in die Familie holen. Yonah selbst gehört offensichtlich zu den aufgeklärten Ugandaern und hat selbst nur zwei Kinder.

Darüber hinaus hat er ein Community Programm BULHALHO FOUNDATION (BUF) mitgeründet. Das Ziel dieses Vereins ist es, die Lebensbedingungen der marginalisierten Bevölkerung in der Region Ruwenzori in West-Uganda zu verbessern und sie in die Lage zu versetzen, ihre eigene Entwicklung stärker zu beeinflussen. Yonahs größter Wunsch ist die Anschaffung eines eigenen, lokalen Krankenwagens für seine Community. Das Motto der Bulhalyo Foundation lautet: „Where there is a bridge, no drowning“ (Wo eine Brücke ist, gibt es kein Ertrinken). Das Projekt wird u.a. auch durch den Senior Expert Service in Bonn unterstützt. Weitere helfende Hände und Unterstützung sind jederzeit willkommen.

Im Toro Babies Home legen wir großen Wert darauf, dass vorhandene Familienangehörige unserer Kinder regelmäßig zu Besuch kommen, um so das familiäre Band aufrecht zu erhalten und zu stärken. Denn diese Kinder sollen möglich im Alter von drei Jahren zu ihren Verwandten zurück in den Haushalt kehren. Heimkinder weisen durch die Trennung von der Mutter nicht selten Entwicklungsschäden auf. Diese sind jedoch nicht nur die Folge des Verlustes, sondern auch der Qualität des Ersatzmilieus geschuldet. Die feine Wahrnehmung kindlicher Bedürfnisse und intuitive elterliche Empathie sind für die gesunde Entwicklung eines Kindes von zentraler Bedeutung. Insofern freuen wir uns sehr, wenn wir unsere Schützlinge von Familienmitgliedern Besuch erhalten. Kuscheln und Beschäftigung mit dem Kind sind in hohem Maße bindungsfördernd.