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2013 Naggalama Hospital

OP Schwester aus Calw in Naggalama

Sabine Pühl heißt unser Vereinsmitglied. Seit 29.06.2013 ist sie im Hospital St. Naggalama in Uganda und hilft dort vier Wochen mit, schult die Kolleginnen und kauft das Notwendigste ein. Hier berichtet sie aktuell. Das Neueste steht immer oben:

26.07.2013

Hallo zu Hause in „Good Old Germany“!
 
Mein Arbeitseinsatz in Naggalama ist nun zu Ende. Mit einem lachenden und einem weinenden (war zu erwarten) Auge werde ich mich nun aus dem „Staub“ machen. Ich hatte viel Freude, den Kollegen aus Afrika neue Arbeitsweisen an die Hand zu geben. Nun liegt es an ihnen selbst in der kommenden Zeit diese zu festigen und weiter auszubauen. Das abschliessende Teammeeting, bei denen ich nochmal alle Punkte erlaeutert habe, stimmt mich für die kommende Zeit zuversichtlich. 

Im Januar-Februar werden 2 Kolleginnen aus Boeblingen ebenfalls für 4 Wochen nach dem Rechten sehen, sowie im März eine weitere Kollegin aus Herrenberg mit ihrem Mann. 
Ich wuensche Euch jetzt schon viel Spass und tolle Erlebnisse wie ich sie hatte! 
Es war eine unglaubliche Erfahrung die ich auf keinen Fall missen möchte!!!

Ich freue mich nun auf den wohlverdienten Urlaub mit meiner Familie in Tansania und Uganda. Wir sind alle schon sehr gespannt auf unser Patenkind Mwanaidi, die wir in Tansania im Projekt fuer einen Tag besuchen werden. Das wird sicher auch ein unvergessliches Erlebnis.
 
Ein ganz dickes Dankeschön an meinen lieben Rainer der während der ganzen Zeit hinter mir stand, mich in meinem Vorhaben motiviert und den Ablauf zu Hause bestens organisiert hat. 
„Ich danke Dir dass ich meinen langgehegten Traum nun wahr werden lassen konnte und bin Dir sehr dankbar dafür !!!“
 
Ausserdem möchte ich mich bei all denjenigen bedanken die mich in irgendeiner Form bei meinem Abenteuer „Uganda“ unterstützt bzw. mir dieses lehrreiche und beeindruckende Zeit ermöglicht haben. Meiner lieben Mutter Renate, meiner Oma Erika (die die ganze Zeit mitgefiebert hat), meinem Bruder Frank und seiner Frau Jasmin, meinen Schwiegereltern Helga und Bernd, meiner Chefin Marianne, meinen lieben Kollegen in Calw, der Krankenhausdirektion, speziell Herrn Brighina sowie der Pflegedienstleitung Frau Ebel, dem Verein Partnerschaft Gesunde Welt, vor allem Sabine Oestreicher und Wolfgang Fischer, denjenigen die mit mir per Email kommuniziert haben und allen Freunden, Bekannten und den zahlreichen Sponsoren. 
Bei Mary, die mir unzählige Male ihren Laptop ausgeliehen hat. Ohne sie hätte ich Euch gar nicht die vielen Newsletter und die Bilder schicken können. Und zu guter letzt Sr. Jane für ihre Gastfreundschaft, ihre Geduld  (an manchen Tagen hatte sie keinen leichten Stand mit meiner Hartnäckigkeit), für den organisatorischen Freiraum und den super Beistand bei einem tollen Teammeeting im Theatre. Und natuerlich Tedi, die mich bestens bekocht und meine Wäsche gewaschen hat.
Thank you for the wonderful time in Naggalama!!! I am so grateful!!!

Die Sponsorengelder konnte ich in vielfältiger Form für nachhaltige Dinge einsetzen. Belege bringe ich mit.
Ein herzliches Dankeschön auch im Namen allen Patientien und Kollegen in Naggalama!
 
Nicht zu vergessen die vielen ugandischen Landsleute, die mir die unvergessliche Momente beschert haben!!!

In den vergangenen 4 Wochen durfte ich das einfache Leben, die Armut, hygienische Herausforderungen, neue Freunde, die afrikanische Flexibilität, Unmengen von Staub, eine veraltete medizinische Ausstattung, halsbrecherische Fahrweisen, abenteuerliche Strasßen, Freundlichkeit, gutes Essen, eine verrückte Hauptstadt, afrikanische Bürokratie, viele fröhliche Kinder, verstopfte Strassen, Menschenmassen, unendlich viel Dankbarkeit, farbenprächtige Märkte, lebendige Gottesdienste, Hilfsbereitschaft, guten Kaffee, Schrott ohne Ende, Motorradtaxis, Matoke (Ugandisches Nationalgericht-Kochbananen), steinalte Fahrräder, fehlendes Material, durchlöcherte Abdecktücher, verrostete Instrumente, afrikanischen Tee, afrikanische Kunstgegenstände, Disziplin, kaum vorstellbare Lebensumstände, fehlendes Budget fuer medizinische Versorgung, unglaubliche Familienbande, Stunden ohne Strom, Kaltwasser zum Duschen, Kinder mit Malaria oder schwersten Verbrennungen, Do it by myself, umweltunfreundliche Müllverbrennung hinterm Haus, Bauarbeiten ohne Maschinen, katastrophale Sanitärräume, biologische Geruchsbeseitigung mit Asche in den Toiletten, Bescheidenheit, tägliche Kehrwoche, einfache Hütten, ……………….. und unendlich viele Menschen aus allen Schichten kennenlernen.
 
Was haben wir verändert bzw. angeschafft:
– OP-Reinigung => hierfür wurde neues Equipment angeschafft
– Wartung OP-Tisch sowie Demonstration sämtlicher Funktionen
– sachgerechte Entsorgung kontaminierter Materialien nach OP-Ende 
  => Anschaffung der entsprechenden Behälter
– neue Babyeinheit nach Kaiserschnitten  
  => hierfür haben wir einen neuen Tisch angeschafft
 – Anschaffung von Halogenbirnen für die OP-Lampe
– neue Patientenabdecktücher u. neue Complettsets
  => hierfür haben wir 60 m Cottonstoff angeschafft und naehen lassen
– 1 neuen Instrumentiertisch (war bisher nicht vorhanden) und 1 neuer Multitrolley
– Entsorgung von Altmaterial (Rost, Defekte, Unbrauchbarkeit (es waren Unmengen)
– neue OP-Hauben
– Anschaffung von notwendigem Instrumentarium
– Reparaturarbeiten aller Art
– Demonstartionen zum Thema Hygiene, Verhalten im OP, Kleiderordnung, Unfallverhütung, schonende Arbeitshaltung
– neue Wischtücher
– Umorganisation der Waescherei
  => bisher mit der Bürste und per Hand, ab sofort in der Waschmaschine
– die alte Saugung konnte wieder aktiviert werden und steht der Babyeinheit zur Verfügung
– Entsorgung eines uralt OP-Tisches
– neue Bezüge fuer die Matratzen der Kinder- und Erwachsenstationen und in der Ambulanz inkl. Ausbesserungen
– komplete Sets fuer die einzelnen Operationen um Material zu sparen und um eine bessere Sterilität zu gewährleisten
– den Steri neu organisiert und mehr Ablageflächen geschaffen
– Austausch defekter Matrazenüberzüge für die Kinder- und Erwachsenenstation
 
Auf was ich mich am meisten freue:
– auf unser leckeres Brot
– auf meine gute Matratze
– Warmwasserdusche 
  => hier gibt es ueberwiegend nur Kaltwasserduschen da der Strom für den Boiler zu teuer ist
– ein funktionierendes Telefonnetz
 
Es ist schon sensationell wie schnell man seine Ansprüche reduziert und versucht mit dem klar zu kommen was einem zur Verfügung steht.

Die Tage hier waren vollgepackt mit Arbeit sowie einer Menge Organisation und an vielen Abenden bin ich todmüde aber zufrieden ins Bett gefallen.
Zum Schluss noch gute Nachrichten von Joseph. Es gibt in Kampala eine Organisation die Kinder rehabilitieren und kostenlos behandeln. Wir sind gerade dabei die Schritte (mit Hilfe von Sr. Jane!!!) in die Wege zu leiten, damit Joseph geholfen werden kann. Das waere ein unglaublich schöner Abschluss meiner Reise!!!
 
Ich verabschiede mich nun in den wohlverdienten Urlaub mit meiner Familie und werde die nächsten 3 Wochen bei unserer Rundreise geniesen!
 
Sonnige Grüße von der „Perle Afrikas“ Uganda
 
Sabine Puehl – Miko
 
P.S.: Uganda wurde einst von Winston Churchill als die „Perle Afrikas“ bezeichnet.

24.07.2013

Die letzten Tage waren gefüllt mit viel Emotionen, die mir den Abschied in manchen Augenblicken doch schwerer machen als erwartet. Nun sind schon fast 4 Wochen vorbei und mir kommt es gerade mal wie eine Woche vor.

Letzten Sonntag hatten wir bei der Messe ein grosses Fest, es war Kommunion und Konfirmation gleichzeitig. Der Gottesdienst war geprägt von Gesang, der von afrikanischen Trommeln begleitet wurde, und afrikanischem Tanz – sehr lebendig. Alle waren eingeladen mitzufeiern, es war einfach richtig toll mit dabei zu sein! 

Im Anschluss war ich bei den Sisters zum MIttagessen eingeladen, was sehr schön und lustig war. Der Pfarrer war auch eingeladen, wir hatten nach dem Lunch eine sehr lebendige und lustige Unterhaltung. Er wollte nächsten Sonntag extra für mich einen speziellen Gottesdienst veranstalten, aber da bin ich schon mit meiner Familie unterwegs. Wäre bestimmt ein weiteres Highlight geworden!

Beeindruckende Momente hatte ich gestern in den Communities, wobei ich das wirkliche afrikanische Leben gesehen habe. Es ist kaum vorstellbar, unter was für Bedingungen Menschen leben koennen. 

Mein schönstes Erlebnis während meiner Zeit hier hatte ich, als ich dem 10-jährigen Joseph sein neues (selbstgebautes) Board überreichen konnte. Am linken Bein ist er am Oberschenkel amputiert und das rechtes Bein ist auch nicht einsatzfähig. Sein bisheriges Leben hat er auf dem Boden verbracht und konnte sich nur mit den Armen rutschend fortbewegen. Zusätzlich ist er auch noch komplett inkontinent. Er ist ein liebenswertes cleveres Kerlchen und mit seinem Lächeln rührte er mich zu Tränen. Mit dem neuen Board auf Rädern inklusive Loch für die notwendigen Ausscheidungen sowie einem Sitzring aus zusammengeklebten Schwimmflügeln kann er sich nun prima fortbewegen und hat eine neue Lebensqualität gewonnen. 

Ich bin stolz darauf, das ich dies erleben durfte! Dieser Moment ist mit keinem Geld der Welt bezahlbar!

Die letzten Tage rennen nur so dahin und übermorgen heisst es Koffer packen. Aber für eineinhalb Tage kommen wir (die komplette Familie) nochmal zurück, um entgültig Good Bye zu sagen.

Staubige Grüße

20.07.2013

Hallo!
 
Ich melde mich mal wieder aus Naggalama mit den News der letzten Woche. Ging leider nicht frueher, da die Internetverbindung diese Woche echt zum davon laufen war!!! Vom Telefonnetz will ich erst gar nicht sprechen!
 
Letztes Wochenende konnte ich mit 2 deutschen Aerzten vom Lubagahospital in Kampala verbringen. So hatte ich Gelegenheit, völlig relaxed durch den farbenprächtigen Nakaseromarkt zu schlendern. Innerhalb kürzester Zeit war ich von mindestens 5 Afrikanern umzingelt,  die mir voller Stolz den Obst und Gemüsemarkt präsentiert haben. Die von einer Markthändlerin angebotenen gegrillten Heuschrecken habe ich dann aber doch dankend abgelehnt. Ich konnte mich absolut nicht dazu überwinden auch nur eine zu kosten. Nach einigen Besorgungen, wobei mir die Männerschar behilflich war, habe ich mich auf den Weg zum „Crafts-Village“ gemacht um noch einige Kleinigkeiten an Souveniers zu erstehen. Hier kann man wirklich seine Fähigkeiten im Feilschen testen. 
Bei leckerer Pizza, Bier und Wein hatten wir, umringt von Palmen, einen tollenTagesabschluss. Am Sonntag war dann so richtig relaxen angesagt. Nach einem ausgiebigen Frühstück in einem wunderschönen Cafe haben wir es uns in den Liegestühlen am Pool vom Sheraton Hotel (mitten in Kampala) so richtig gutgehen lassen. So ein Tag mal nichts tun hat richtig gut getan!
 
Endlich!!!!
Am Montag konnten wir den bestellten Tisch für die neue Babyeinheit beim Schreiner abholen. Wir waren alle schon ganz gespannt auf das Endergebnis.
Voller Elan haben sich Grace und Rosemarie an die Reinigung des Tisches gemacht. Das Endergebnis war richtig toll und um Klassen besser als vorher.
Wieder etwas geschafft!
 
Bei der Vorbereitung unseres Meetings nächste Woche konnten Grace, Rosemarie und Lucy tolle Ideen und Anregungen einbringen. Die Motivation und das Eigenengagement hat mich sehr positiv gestimmt, ich denke dass dies gute Vorraussetzungen für die Zukunft sind.
 
Letzten Dienstag konnte ich in Mukono zu einem wirklich guten Preis 60 m Cotton für neue Abdecktücher ordern. Die bisherigen Abdecktücher für die Patienten sind „meterweise“ zu klein bzw. zu kurz und die Tücher für den OP-Tisch mit unendlich vielen Löchern übersät. Von Sterilität kann man hier also nicht mehr sprechen. Gemeinsam haben wir ueberlegt welches Maß wohl das sinnvollste ist und entsprechend zugeschnitten.
Mit Vorfreude auf die neuen Tücher haben wir Paulino (Schneider) den Stapel zum Nähen vorbeigbracht.
 
Für Mittwoch war der komplette Tag mit einem Besuch im Lubagahospital und im Medical Store verplant , um noch einiges an benötigtem Equipment zu besorgen und die restlichen Sponsorengelder in Schilling zu tauschen.
Nach dem Umtausch des Geldes hatte ich allerdings keine Gelegenheit (eine Toilette war auch nicht in Reichweite) den Betrag von 2,5 Millionen in meiner Hüfttasche zu verstauen. Im Eifer des Gefechtes musste ich die 3 dicken Päckchen in die Unterhose stecken, was auf jeden Fall die sicherste Lösung  war. Obwohl wir im Anschluss direkt zum Medical Store gefahren sind, ergab sich auch hier keine Gelegenheit. Endergebnis war, dass ich den halben Tag mit 2,5 Millionen in der Unterhose rumgelaufen bin. Grace hat sich fast totgelacht. Im Medical Store habe ich den Cashbetrag dirket aus meiner Hose auf den Tisch gelegt, zum Glück hat mich (hoffentlich) niemand dabei beobachtet.
Das Beste kommt aber noch!
Mit Martinshorn und Blaulicht durch Kampala durch die verstopften Strassen!!!!
Auf der Suche nach einem OP-Tisch mussten wir uns durch die verstopften Strassen von Kampala (kann man sich echt nicht vorstellen, wenn man es nicht gesehen hat) quälen. Erst nach einer ganzen Weile habe ich bemerkt ,dass Sulo per Blaulicht und Martinshorn und permanenten rechtsfahren (in Uganda ist Linksverkehr) den kriechenden Verkehr umfahren hat. Ich war ständig auf der Suche nach einem Rettungswagen oder einem Polizeiauto und konnte nichts entdecken. Somit hatten wir nur 10 Minuten fuer den Weg (One Way) benötigt und keine 2 Stunden.
 
Die Freude über den neu erstandenen Instrumentiertisch war riesengroß, zwischenzeitlich steht er im Main-Theatre und leistet schon wertvolle Dienste.
 
Gestern hatte ich Gelegenheit, beim Verbandswechsel eines kleinen Mädchens (knapp 2 Jahre alt) mit zu helfen, daß mit schwersten Verbrennungen am ganzen Koöper durch kochendes Waser stationär behandelt wird. Der Anblick war unglaublich! Während des kompletten Verbandswechsels, der ohne Schmerzmittel stattfand, hat das Kind ununterbrochen herzzerreissend geweint. Es war die wahre Ohnmacht!
 
Permanent suche ich den direkten Kontakt zu den Patienten auf den Stationen, was mir unglaublich viel Freude bereitet. Die Menschen sind so unendlich dankbar über ein Lächeln, ein Good Morning – ‚How are you?‘ (wobei die meisten gar kein Englisch können), einen Händedruck oder ein Foto von sich oder den Neugeborenen. Beim Zeigen der Schnappschüsse ist die Freude und der Stolz für ein wenig Anerkennung unendlich!
 
Die Kinder vom Hospitaleigenen Kindergarten sind zwischenzeitlich schon richtige Kumpel von mir, beim Wiedersehen auf dem Gelände haben wir jede Menge Spaß. 
Das gleiche erlebe ich mit den Schülerinnen von nebenan. Als ich heute Abend wieder von Kampala zurueckgekommen bin, wurde ich am Gate stürmisch von den Girls begrüßt. Das macht richtig Spaß!!!
Morgen wollen sie mich in Luganda (Landessprache) unterrichten. Das wird bestimmt lustig!
Die Tage verrinnen wie im Flug. Bald ist es Zeit auf Wiedersehen zu sagen, was ich mir ehrlich gesagt im Moment kaum vorstellen kann.
Sonnige Gruesse

13.07.2013

Die vergangenen Tage waren nicht nur arbeitsreich im OP, sondern auch mit sehr viel Organisation und Management verbunden. 
 
Eine riesengrosse Freude konnte ich mit dem neuen Wischmop Nicolas machen, der täglich für die Reinigung des OP zustaendig ist. Mit dem bisherigen Mop (bestand nur noch aus einzelnen Fasern an einem Holzstiel) lies das Reinigungsergebnis doch sehr zu wuenschen uebrig und beanspruchte eine Menge Zeit. Mit dem neuen Equipment (Eimer auf Rollen und ein höhenverstellbarer Stiel mit breitem Mop) war er derart motiviert, dass er im Handumdrehen sämtliche Böden auf Hochglanz gebracht hat. Zusaetzlich muss er taeglich mit einer Handbuerste die gebrauchte OP-Waesche  vorreinigen, dann in der einzigen Waschmaschine waschen und im Anschluss bügeln. Der arme Kerl arbeitet jeden Tag das ganze Jahr über ohne jeglichen Urlaub oder abbauen von irgendwelchen Überstunden. Können wir uns gar nicht vorstellen!!! Mit der neuen Reinigungstechnik erstrahlt der Boden in neuem Glanz!
 
George und Bill von der Werkstatt sind zwischenzeitlich sehr gute Kumpels geworden. Ständig habe ich ein anderes Anliegen oder brauche irgendwelches Werkzeug bzw. Material um defekte Dinge wieder in Betrieb nehmen zu können. Diese Woche haben wir für die neue Babyeinheit einen auf Maß angefertigten Tisch inklusive Lasur für schlappe 20.- Euro in Auftrag gegeben. Die bisherige „Einheit“ ist ein kniehohes sehr schmales Regal ohne jeglichen Platz für die notwendigen Dinge. Und eine vorhandene Matratze konnte ich vom hospitaleigenen Schneider abändern lassen. Mit einer Nähmaschine Modell „Steinzeit“ ein solches Ergebnis zu kreieren ist wirklich eine Meisterleistung. Hut ab!!!!!!!!!
 
Diese Woche hatte ich mit meiner langen Liste ein tolles Meeting mit Sr. Jane wo wir viele wichtige Dinge auf den Weg bringen bzw. besprechen konnten. Sie ist wirklich eine beeindruckende Frau mit unglaublichen Durchhaltevermögen und Motivation. Trotz ihrer vielen zeitraubenden Arbeit hat sie immer ein Lächeln im Gesicht! 
 
Am Dienstag war ich fast ausschliesslich mit irgendwelchen organisatorischen Dingen beschäftigt und bin auf dem ganzen Gelände herumgekommen. Gefühlt waren es mindestens 10 km! Im Auftrag des Vereins hatte ich ebenfalls einiges zu klären, was mich in die doch sehr abenteuerlichen Räume der Röntgenabteilung geführt hat. Im Garten hingen die Röntgenbilder zum trockenen und das tierisch alte Röntgengeraet leistet „Gott sei Dank“ noch wertvolle Dienste jeden Tag.
 
Einen tollen Tagesbeginn hatte ich mit meinen amerikanischen Mitstreiterinnen beim Besuch des Kindergartens letzten Mittwoch. Bewaffnet mit Stickers, Luftballons, Malstiften und ein wenig Spielmaterial konnten wir den Erzieherinnen und den Kids eine schöne Freude bereiten. Es war ein unglaublich schöner Moment, wie sich die Kinder an einfachen Luftballons erfreut haben.
Durchweg haben sie uns mit abwechslungsreichen Liedern bei unserem Besuch unterhalten. Jedesmal bin ich von der unglaublichen Disziplin beeindruckt.
 
Mit meinem Englisch wird es laut meiner Mitmenschen täglich besser, der Smalltalk (dauert manchmal auch eine halbe Stunde und laenger; aber wer mich kennt den ueberrascht dies natuerlich nicht!) ist überhaupt kein Problem. Und wenn mir das ein oder andere Wort nicht einfällt, dann geht es eben mit Händen und Füßen weiter. 

Zwischenzeitlich konnten wir schon einige simple Arbeitsabläufe im OP optimieren, bis zu meiner Abreise haben wir noch einiges zu tun. Gestern haben wir das komplette Instrumentarium auf Funktion ueberprueft, wobei ich einiges an Material wegen Rost oder defektem Zustand entsorgen musste. Nebenbei haben wir alle OP-Sets reorganisiert und mit neuem Material ausgestattet. Grace war mit vollem Eifer dabei und unglaublich happy. 
We did it!!! 
Well, done!!!!!!! 
Gluecklich und zufrieden konnten wir unseren Arbeitstag gegen halb acht beenden.
 
Heute Morgen war schon der erste Abschied angesagt, denn die 2 Amerikanerinnen sind abgereist. Beim freitaeglichen Staff-Meeting wurden sie mit viel Applause verabschiedet. Es waren 2 schoene Wochen in denen wir gemeinsam viele schoene Erlebnisse hatten und gut zusammen gearbeitet haben. 
 
Noch was zum Lachen:
Bei einer Leistenbruch-OP diese Woche hatten wir eine Stubenfliege im OP, die ständig auf irgendeinem Handschuh ihre Fruestueckspause eingelegt hat. Wir waren dauernd damit beschäftigt die Fliege aus dem OP-Gebiet zu vertreiben. Im Anschluss wollte ich bei der Reinigung des Bodens mit gutem Beispiel vorangehen und habe den Wischmop selbst geschwungen. Dabei ist es mir gelungen mit dem Mop die Fliege zu erschlagen. Leider habe ich bei dieser Aktion den neu erstanden Wischmop derartig verbogen, so dass er  nun nicht mehr zu gebrauchen ist. Gut dass ich schon beim Einkauf gleich 2 Stueck geordert habe. 
 
Die Zeit verrinnt wie im Flug! Nur noch 2 Wochen! Ich fühle mich hier sehr wohl und überhaupt nicht fremd. Mein kleiner Nachbar Mike winkt mir bei jeder Begegnung (mehrmals täglich) kräftig zu und ruft freudig „Hllo Muzungu“. Ich glaube, das werde ich echt vermissen.

Many Greetings from Uganda
 

08.07.2013

Endlich habe ich wieder Zugang zum Internet und kann Euch wieder live an meinen bisherigen Erlebnissen teilhaben lassen.
 
Die letzten Tage waren in manchen Momenten sehr emotional fuer mich!!!
Letzten Donnerstag war die offizielle Uebergabe des mitgebrachten Equipments. Die Freude war riesengross bei Sister Jane, Grace(der Leiterin vom OP) und der Mitarbeiterin vom Store. Fuer unzählige Fotos mussten wir uns like Heidi Klum  in Position bringen für das Shooting.
Ausserdem hatten wir geplant, in Mukono (nächstgelegene Stadt mit einem Supermarkt) noch einige notwendige Dinge zur Reinigung des OP´s einzukaufen, aufgrund des fehlenden Vehicles mussten wir länger warten als gedacht. 
Um die Wartezeit zu verkuerzen hatten wir spontan beschlossen, den hospitaleigenen Kindergarten zu besuchen. Bewaffnet mit der Schokolade von unserem Sponsor Ritter Sport sowie den Buntstiften, Malbüchern und Stickers (von den amerik. Gästen) machten wir uns auf den Weg in Richtung Kindergarten. Leider war dieser schon geschlossen! Kurzum haben wir uns entschieden die Schokolade und die Stickers in der „Kinderklinik“ unter den kranken Kids zu verteilen. Da es doch reichlich an Schokolade war, die ich mitgebracht hatte, habe ich mich dazu entschlossen die restlichen Täfelchen unter allen Patienten zu verteilen. Die Reaktionen aller ist wirklich herzzereissend! Die Dankbarkeit in den Gesichtern und das geduldige Warten auf das für uns mikrige Taefelchen war unglaublich. Eine junge Frau ging vor mir auf die Knie und hat fast meine Fuesse gekuesst aus Dankbarkeit, ein wahnsinnig emotionaler Moment fuer mich. Ein alter Mann lag abseits in seinem Bett und konnte kaum glauben dass er etwas geschenkt bekommt, den Ausdruck in seinen Augen beim oeffnen der Schokolade werde ich wohl in meinem Leben niemals mehr vergessen. In den meisten Situationen hatte ich Traenen in den Augen, zum Glueck hatte ich meine Sonnenbrille auf. Ich bin unglaublich gluecklich und zufrieden!
 
In den letzten Tagen habe ich es mir zur Gewohnheit gemacht, am Abend noch einmal durch die einzelnen Stationen zu schlendern, um Kontakt mit den Patienten und deren Angehoerigen zu bekommen. Mit den meisten kann ich mich nicht verständigen, da sie kein Englisch sprechen können, sondern nur Luganda (Landessprache). Aber Blicke sagen mehr als Worte und teilweise haben sich schon fast Freundschaften dabei entwickelt. Auch zu dem Staff (das Personal) suche ich immer den Kontakt, was mir wirklich sehr viel Freude bereitet.
 
Am Freitag stand ein Ausflug in den Zoo nach Entebbe auf dem Programm, denn bis dahin haben wir schon einiges geschafft und auf den Weg gebracht. Auf dem Weg konnte ich endlich in einem Supermarkt einen halbwegs gescheiten Wischmop mit Stiel kaufen und eine Menge an weiter notwendigem Equipment. 

Beim Durchfahren von Kampala mussten wir, da die Main Road gesperrt war, eine Umleitung durch die Slums fahren. That“s the real Life in Africa“! Es ist kaum vorstellbar, unter was für Bedingungen ein Mensch leben kann bzw. muss!
Gegen 16 Uhr kommen wir nach einigen Erledigungen und einer Menge Verkehr doch beim Zoo in Entebbe an. Eine Mitarbeiterin führt uns sehr engagiert durch den Zoo. Auf dem Weg hatte ich Gelegenheit, ein Elefantenbaby zu streicheln bzw. Giraffen zu fuettern. Ein tolles Erlebnis! Die Nähe zu den Tieren ist wirklich toll.
Nach einem intensiven aber tollen Tag hat sich die Heimfahrt nach Naggalama (regulär 1 Autostunde) zu einem wahren Horrortrip entwickelt. Verkehr und Autos ohne Ende, sowas habe ich nicht einmal in der Türkei oder in Italien erlebt. Nach 3,5 Stunden hatten wir es endlich geschafft!
 
Einen weiteren grossen Moment haben wir beim Streichen der „Kinderklinik“ erlebt. Die Amerikanierinnen hatten einige Töpfe Farbe gekauft um das Gebäude für die Kinder etwas aufzupeppen. Mit vereinten Kräften hatten wir nach 4 Stunden jede Menge Farbe und Bilder auf die Wände gezaubert. Wir sind total happy mit dem Ergebnis.
 
Ein weiteres Highlight war der Besuch des Gottesdienstes am Sonntagmorgen (um 7 Uhr) der Kids. Es war eine sehr lebendige herzerfrischende Messe mit viel Gesang, der mit rhythmischen Trommelschlägen begleitet wurde. Einfach toll! Muss man wirklich mal erlebt haben.
 
Heute haben wir den letzten OP-Saal auf Hochglanz gebracht und aufgeräumt. Nebenbei konnte ich wieder einiges reparieren und in Gang setzen. Zwischenzeitlich habe ich schon einen richgtig guten Draht zur Werkstatt. Echt nette Jungs, wenn ich was brauche sind sie sofort zur Stelle. Parallel dazu sind wir schon fleissig dabei, einige Arbeitsablaeufe zu optimieren. Vor lauer Freude über den neuen Wischmop mit fahrbahrem Eimer habe die „Mädels“ alle OP-Räume in Eigeninitative durchgewischt. Das ist schon ein kleiner Erfolg!
 
Bei meinen Spaziergängen über das Gelände habe ich jedesmal freundschaftliche Begegnungen mit den Schülerinnen oder den Mitarbeitern des Hospitals. Mein Netzwerk ist schon ganz schön gross geworden.
 
Ich gruesse Euch alle ganz herzlich aus Naggalama
 
Bilder:  child: Sabine beim Verteilen der Schokolade
           gifts:  offizielle Übergabe der mitgebrachten Hilfsgüter
           or1:   Sabine mit Sr. Grace nach der OP-Instandsetzung
           or2:   OP eines Verkehrsunfall-Patienten 

3.7.2013
Wenn man es nicht selbst gesehen hat kann man es kaum glauben, aber es fehlt an den einfachsten Dingen! Selbst ein „poppeliger“ (Sorry) Wischmopp ist nicht vorhanden um den Boden zu wischen. Fuer uns kaum vorstellbar auf den Knien einen verunreinigten Boden zu saeubern.
 
Als ersten haben wir (Grace, Rosemarie, Lucy und ich) an meinem 2. Tag den OP-Tisch im Haupt-OP gewartet. Saemtliche abnehmbare Teile und Gelenke wurden entfernt, gereinigt und geoelt. Parallel dazu habe ich den „Maedels“ saemtliche Funktionen eines OP-Tisches demonstriert bzw. erklaert. Nach 3 Stunden „Non-Stop-Aktion“, wohlgemerkt ohne Klimaanlage, waren wir total erledigt! Die Schwestern von der vielen Info und ich vom vielen Englisch „schwaetzen“.
 
Am Nachmittag hatte ich kurzfristig Gelegenheit mit den Schwestern (Sister Jane Frances und Sister Mary) und Fahrer Dan nach Kampala zu fahren, da Sisster Jane einige Meetings hatte. Endlich konnte ich einige Euros in „mehrere Millionen“ ugandische Schilling tauschen.
Wahnsinn was auf den Strassen los ist! 
Auf der Suche nach einem Adapter fuer ein deutsches Veroedungsgeraet, um dieses auch zu benutzen zu koennen, sind wir auch tatsaechlich fuendig geworden.Gott sei Dank!
Die Rueckfahrt nach Naggalama (regulaer 1 Stunde) hat sich fast zu einem Halbtagesausflug (ich uebertreibe ein wenig, aber es waren 2,5 Stunden) entwickelt. Verkehr ohne Ende und die fast halsbrecherische Fahrweise der Einheimischen machten unseren Ausflug fuer mich zu einem unvergesslichen Erlebnis! Ab 19 Uhr ist es quasi „Kuhnacht“ (Aequatornaehe) und man sieht so gut wie nichts mehr auf der Strasse. Aus dem Nichts springen dunkelhaeutige Menschen mit tausend Schutzengel ueber die Strasse!
 
Heute war Entsorgung und Grossputz angesagt! Ein uralter OP-Tisch Modell „Vorsinflut“ haben wir mit vereinten Kraeften entsorgt. Wir konnten diesen durch ein neueres Modell (fuer unsere Verhaeltnisse immer noch tierisch alt) ersetzen. Nach einer anschliessenden Generalreinigung von 2 Saelen waren wir buchstaeblich im Eimer. Grace und Rosemarie konnten kaum fassen dass eine Muzungo (das bin ich) eigenhaendig den Mopp schwingt. Wir hatten bei Musik aus meinem MP3-Player jede Menge Spass und haben dabei viel gelacht.
 
Zum ersten Mal hatte ich Gelegenheit mit am „Tisch“ zu stehen und bei einer Wundversorgung am Unterschenkel eines jungen Mannes, nach Verkehrsunfall, mitzuhelfen.
 
Taeglich habe ich schoene und herzliche Begegnungen mit den vielen Kindern (fast ausschliesslich Maedchen) auf dem Gelaende, ich habe noch nie so viele froehliche und zufriedene Kinder auf einem Haufen gesehen!!! Mit einem Laecheln oder einem Winken bekommt man soviel zurueck! Unglaublich!!!!!!!!!!!!!!
 
Leider kann ich Euch keine Bilder schicken, da das Hochladen meines Emailaccounts allein schon 20 Minuten dauert. Ich werde Euch alle Bilder und Eindruecke zu einem spaeteren Zeitpunkt zu Hause zeigen.
 
Sonnigwarme und erlebnissreiche Gruesse

1.7.2013

Hallo Zusammen!
 
Gegen 9 Uhr heute Morgen hat uns, mich und zwei Amerikanerinnen (eine Professorin fuer Palliativ Care Medizin mit ihrer medizin studierenden Tochter), eine Mitarbeiterin vom „Administration Block“ abgeholt. Der Fussweg zum Hospital betraegt gerade mal 3 Minuten. Dort haben wir uns mit der Leiterin des Hospitals, Sr. Jane Frances, in ihrem Buero getroffen um die entsprechenden Einzelheiten fuer unsere Einsatzorte zu besprechen.
 
Nach meinen ersten Arbeitstag im „Operation Theatre“ bin ich nun richtig erledigt. Alles nur auf Englisch zu kommunizieren ist ganz schoen anstrengend, aber es klappt besser als ich erwartet habe und macht zwischenzeitlich auch richtig Spass. Wie sagt der Schwabe: „Schwaetz halt oifach drauf los.“
 
Alle Mitarbeiter denen ich bisher begegnet bin, waren sehr aufgeschlossen und aeusserst freundlich. Gleich an meinem ersten Tag im OP konnte ich 2 Kaiserschnitte miterleben. Der Unterschied zu unserem deutschen Standard ist absolut krass!
Sister Grace, die Leiterin des OP,  konnte ich heute schon nach dem ersten Rundgang viele Tipps vermitteln ueber die sie sich sehr freute. Ich habe mir Unmengen von Notizen gemacht, die ich nun der Prioritaet nach erstmal sortieren muss.
Ich bin fest entschlossen einige Dinge auf einen guten Weg zu bringen und hoffe dass ich dies auch Umsetzen kann.
 
Ich bin in einem kleinen Gaestehaus mit den amerikanischen Gaesten, die sehr nett und aufgeschlossen sind, untergebracht. Taeglich werden wir von Tidi (eine sehr dunkelhaeutige und sehr nette Afrikanerin) lecker bekocht.
 
Gestern Abend haben mich zwei Maedchen (13 + 12 Jahre) von der Privatschule nebenan besucht um mehr von meinen 2 Maedels, meinen Hobbies, Deutschland und vieles mehr zu erfahren. Wir haben uns richtig gut unterhalten.
 
Mit Bildern wird es wahrscheinlich sehr schwierig, da die Internetverbindung doch sehr lahm ist. Ich bin schon froh dass ich meinen Account bei T-Online oeffnen kann.
 
 
Sehr warme und sonnige Gruesse aus dem fernen Afrika

29.06.2013

Hallo zusammen,
 
die zusammengetragenen medizinischen Hilfsgüter und ein paar kleine Geschenke für ugandische Kinder konnte ich alle in meinem Gepäck verteilen. Insgesamt waren es 2 Reisetaschen, 2 Kartons und ein kleiner Koffer als Handgepäck – zusammen 80 kg!
Das Einchecken in Stuttgart war problemlos und nach bereits genehmigtem Sonderantrag für das Übergepäck auch Kostenlos. Im Flug nach Istanbul hätte ich fast schon die erste Hilfe leisten müssen, es wurde dann doch noch ein Arzt im Flugzeug gefunden. Aus 3 Stunden Aufenthalt wurden dann 4 und auch der Flug über Kigali nach Entebbe dauerte etwas länger. Dort angekommen wurde ich um halb vier in der Nacht von 2 Krankenschwestern und einem Fahrer begeistert in Empfang genommen. Nach abenteuerlicher Fahrt durch die Nacht (in Kampala ist auch um diese Zeit jede Menge los) waren wir dann um halb sieben (kurz vor Sonnenaufgang) in Nagalama. Nach der Langen Reise gab es dort Hühnchen mit Reis und Kartoffeln, bevor ich bis gegen Mittag Ortszeit (also 11 Uhr in Deutschland) etwas schlafen durfte.
Viele Grüße aus dem warmen Ostafrika
Sabine

Vor der Reise:

  • Wie kommst Du vom Flughafen Entebbe zum Krankenhaus? Das erste Abenteuer?
    Jane Francis, die Chefin des kleinen Hospitals, holt mich gegen 4 Uhr morgens vom Flughafen ab. 
  • Wo wirst Du arbeiten? 
    Vorort werden wir, Sr. Jane und ich, nach einer gemeinsamen Inspektion einen Arbeitsplan erstellen. Ich werde primär im OP arbeiten, aber auch nach einer Situationsanalyse in Kampala im Joint Medical Store einkaufen.
  • Wo wohnst Du? Und wer zahlt Flug, Unterkunft und Verpflegung?
    Im Gästehaus des Hospitals. Und zahlen tun natürlich alle selbst, die hierher reisen und arbeiten. Der Verein setzt seine Gelder nur für investive Projekte ein.
  • Vieles kommt überraschend auf Dich zu. Was? 
    Die Kultur und Gepflogenheiten, eine ganz andere Mentalität; die Arbeitsabläufe; die hygienischen Voraussetzungen. Ich weiß, dass ich oft vergleichen werde und mich dann aufrege. Ich weiß aber auch, dass ich nicht vergleichen darf und versuchen muss, mich nicht aufzuregen, sondern Respekt haben und zeigen muss. Anderes erschließt sich manchmal nicht auf den ersten Blick.
  • Von Deinen Vorgängern weißt Du ein wenig über die Essensgewohnheiten. Wolfgang Fischer hat geschildert, wie Heuschrecken und Ziegen-Innereien schmecken – oder auch nicht. Aber man muss halt manches essen, das man im Rahmen der Gestfreundschaft angeboten bekommt. Oder?
    Klar. Das sehe ich genauso, und das schreckt mich auch nicht ab.
  • Du fliegst in 2 Tagen mit weit mehr als 70 kg (!!!). Bist Du gespannt? 
    Ja, da ich noch nicht einschätzen kann was auf mich zukommt.

Die Abenteuerlust ist immer da und das Reisefieber steigt stündlich. 

  • Was sagen Dein Mann Rainer und Deine Kinder Anne & Simone? 
    Mein Mann unterstützt mich zu 100% in meinem Vorhaben und hält mir den Rücken frei. Die Kinder können die ganze Situation nicht so richtig einschätzen.
  • Bist Du über die finanzielle Unterstützung aus Calw überrascht, die Du für Naggalama mitnehmen kannst?
    Die hohe Anzahl an zweckgebundenen Spenden ist toll! Rexer Busreisen, Bauzentrum Kömpf und Fa. Mikolajczak Heizung-Sanitärtechnik aus Calw haben viel gesponsert, aber auch private Spender. Ein Teil des Geldes wurde schon verwendet, um eine Grundausstattung zur chirurgischen Erstversorgung zu kaufen, vom Restbetrag wird vor Ort notwendiges sinnvolles und möglichst nachhaltiges Material eingekauft.
  • Vorstand und – im Moment – 184 Mitglieder drücken Dir die Daumen und sind auf Deine Berichte und Bilder gespannt.