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2013 Naggalama Hospital Uganda

Cooperation Agreement

Cooperation Agreement 

Am 13.10.2013, bei der 100-jährigen Jubiläumsfeier der Kliniken Calw, kam es zu diesem Partnerschaftsvertrag.

Zuerst stellte unser Vorsitzender Wolfgang Fischer den Werdegang dieser Partnerschaft vor. Auslöser war der ugandische Pfarrer Dennis Mpaga aus Calw, der spontan am 25.07.2012 Jane Francis, die zu Besuch bei ihm war, in Sindelfingen beim Vereinsvorstand vorstellte. Er wusste von Fischer, dass der Vorstand neben dem größeren Partnerkrankenhaus Lubaga in der Zwei-Millionen-Einwohnerstadt Kampala, der Hauptstadt von Uganda, auch ein einfaches Hospital in ländlicher Region suchte.

Ein halbes Jahr später besuchte ein Ärzteteam des Vereins, unterstützt von Pfleger Friedhelm Lang aus Leonberg und Sandra Kolnik von SWR 4, das Haus. Deren Bericht auf der Mitgliederversammlung erschütterte das Gremium und wiederum ein halbes Jahr später reiste OP-Schwester Sabine Pühl nach Naggalama, um vier Wochen dort zu arbeiten.

Bis heute hat der Verein bereits fast 5.000 Euro in Projekte in Naggalama gesteckt.

Darauf stellte die Krankenhausdirektorin vom St. Francis Naggalama Hospital ihr Hospital mit all seinen Problemen vor. Sr. Jane Francis ist eine ausgebildete Krankenschwester mit dualer Ausbildung, die ihren Master in Betriebswirtschaft während eines Studiums in Rom gemacht hat. Folgende Projekte wären nötig, aber das Geld fehlt:

  • Dringend muss die Apotheke saniert und ausgebaut werden sowie eine Verkaufstheke nach draußen erhalten.
  • Der Bau einer Schweinefarm/eines Schweinestalls mit Dach und Zaun gegen Diebe ist wichtig als Basis einer guten Nebenerwerbsquelle für die Klinik.
  • Der Einbau von Solaranlagen für Lichtquellen in Hospital, Wohnunterkünften und im Außenbereich wäre dringend nötig, auch um Energiekosten zu sparen.
  • Zumindest eine Brauchwassersolaranlage sollte kommen. Derzeit waschen sich Patienten, Mütter sowie Personal mit Kaltwasser.
  • Unterstützungsgelder für ein HIV-Projekt sind genehmigt. Nur der dazu notwendige Wagen fehlt. Seit zwei Jahren steht es bereits beim Autohändler. Ca. 7.500,– fehlen noch.
  • Der Umbau bestimmter Räume in eine Privatstation ist in Planung. Dadurch sollen ebenfalls zusätzliche Nebeneinnahmen aquiriert werden, die den „normalen“ Patienten zugute kommen.
  • Ein Anbau für die Verwaltung ist nötig.
  • Ausrüstungsgegenstände fast jeglicher Art, die in den Kliniken Calw nicht mehr benötigt werden, sollen in den nächsten Container. Hier bittet Sr. Jane Francis um unbedingte Absprache mit dem Vorstand und ihr. Erst vor kurzem kam es vor, dass ein teures Gerät gespendet wurde, das für ihr Hospital aber nicht zweckmäßig ist und nicht eingesetzt werden kann.
  • Ein Sterilisator ist dringend nötig.

Anschließend signierten Sr. Jane Francis, Wolfgang Fischer und Dr. Elke Frank das „Cooperation Agreement“. Zusammengefasst enthält es die Aussage, dass alle drei Beteiligten, jeder nach seinen Möglichkeiten, auf Augenhöhe zusammenarbeiten. Es ist nicht das Ziel, dass Calw nur gebrauchte Geräte abgibt oder der Verein organisiert und finanziert, es ist auch das Ziel, dass Naggalama sich beteiligt und nach Möglichkeit unsere Mitarbeiter zur Hospitation aufnimmt. Wer wie wir bereits erlebt hat, wie z.B. Medizinstudentinnen nach sechs Wochen mit einem wesentlich breiteren Blickwinkel und etwas mehr Gelassenheit zurückkommen, der weiß, dass dies möglich ist.

Sr. Jane brachte als Gastgeschenke zwei in Naggalama handwerklich gefertigte Kunstwerke mit, die Partnerschaft symbolisieren. Zusätzlich überreichte sie ein Jubiläumsgeschenk an Herrn Brighina als Vertreter der Kliniken Calw . Von Calw erhielt sie u.a. ein gerahmtes Bild des Krankenhauses, vom Verein den Sponsorkalender und einen „großen“ Scheck über 3,6 Millionen Ugandische Shilling (1.000 Euro) für die Sanierung der Apotheke. Dies wird ein Projekt von Herrn Erb, der wie seine Frau im März vier Wochen in Naggalama arbeiten wird.

Im Anschluss berichtete dann Sabine Pühl in Wort und Bild von ihrem Vier-Wochen-Einsatz. Informativ und emotional, mitreißend und werbend.