Zum 3. Mal nach 2007 und 2008 reisten wir nach Uganda und besuchten u.a. das Lubaga Hospital in Kampala und das St. Francis Naggalama Hospital.
Im Vorfeld fand ein Briefing mit Herrn Vorreiter bei uns zuhause statt. Er hat im April 2014 das Röntgengerät und die Wasserpumpe, die mit dem letzten Container nach Lubaga geschickt wurden, im Hospital installiert. Bei der Abschlussbesprechung einige Tage später brachte Herr Vorreiter diverse Ersatzteile zur Mitnahme mit, wie z.B. ein Temperaturmessgerät für den Sterilisator, einen Vapor für das Beatmungsgerät und ein EKG von „Partnerschaft Gesunde Welt“. Zusammen mit Herrn Fischer haben wir die aktuelle Lage im Hospital besprochen.
Familie Haas brachte uns zum Schluss noch ein Ersatzkabel für den Sterilisator.
Mit Turkish Airlines flogen wir über Istanbul und Kigali nach Entebbe, wo wir am 2.6. gegen 4:00 morgens ankamen. Nach einer kurzen Nacht wurden wir um die Mittagszeit von Sr. Janet Harbauer und Dr. Adolf Diefenhardt im Lubagahospital herzlichst empfangen und wir konnten ihm die mitgebrachten medizinischen Ersatzteile übergeben.
Für den nächsten Abend wurden wir von Dr. Diefenhardt zu sich nach Hause zum Abendessen eingeladen.
Zusammen mit Sr. Janet besuchten wir den Hospitalkindergarten, den Mitarbeiter des Sindelfinger Krankenhauses vor über 20 Jahren gegründet haben. Dort wurden wir mit Tanz und Gesang der Kinder empfangen. Die von uns mitgebrachten Geschenke wurden mit großer Freude entgegengenommen.
Anschließend zeigte uns Sr. Janet das ganze Krankenhausareal mit den Veränderungen der letzten Jahre, die durch Dr. Diefenhardt eingeleitet oder bereits umgesetzt worden waren. Die alte Maternity wurde bereits, trotz fehlender Genehmigung, zum Teil abgerissen. Zur Zeit gibt eine Interimslösung in einem anderen Gebäude. Die Räumlichkeiten der Mitarbeiter müssten dringendst renoviert werden. Aber es gibt momentan andere Prioritäten.
Zum Dienstschluss gegen 16:00 Uhr trafen wir unsere 3 Krankenschwestern Margret, Frances und Leticia, die 2012/13/14 im Klinikverbund Südwest eine Zusatzausbildung zu OP-technischen Assistentinnen erhalten hatten.
Voller Begeisterung erzählten sie über ihre neuen Aufgabenbereiche im Hospital und sie erhielten viel Lob von allen Seiten.
Margret ist jetzt OP-Leiterin, Frances hat die Leitung der chirurgischen Ambulanz plus Endoskopie und Leticia ist als Unterrichtsschwester zuständig für die Ausbildung der Operationstechnischen Assistenten. Sie überlegt noch, ob sie eine zusätzliche pädagogische Ausbildung machen soll.
Zum Abschluss des 1. Tages besuchten wir noch Joanita, die Tochter einer Angestellten im Hospital. Wir gratulierten Ihr zum Abitur. Sie wird seit Jahren von meiner Frau in ihrer schulischen Ausbildung finanziell begleitet.
Am 2. Tag war Martyrs‘ Day. Dies ist im ganzen Land ein gesetzlicher Feiertag.
Somit war im Hospital wenig los, sodass wir die Möglichkeit hatten, Sr. Janet in das nahegelegene Pope Paul Hotel zum Mittagessen einzuladen.
Danach durchstreiften wir noch einmal das Krankenhausareal.
Damit das Krankenhaus eine stabilere Stromversorgung erhält und weniger Stromkosten verursacht, möchte Dr. Diefenhardt auf das Dach der neu zu
bauende Maternity eine Solaranlage installieren. Mit der GIZ hat er diesbezüglich bereits Gespräche geführt. Unser Verein „Partnerschaft Gesunde Welt“ hat ja bereits durch Mitgliederbeschluss 10.000,– Euro dafür freigestellt und Wolfgang Fischer verhandelt gerade mit Solarfirmen.
Wir mussten selbst feststellen, dass die Stromversorgung regelmäßig für kurze Zeit unterbrochen wurde. Der Generator sprang darauf an und nach wenigen Sekunden schaltete er sich wieder ab. Durch diese Unterbrechungen kann weder ein ordnungsgemäßer OP-Betrieb aufrechtgehalten werden noch können die technischen Geräte und Computer einwandfrei arbeiten.
Am 3. Tag wurden wir offiziell von Dr. Diefenhardt zu einer kleinen Konferenz mit Dr. Bosco Mutakirwa, zwischenzeitlich Leiter der medizinischen Abteilung, Sr. Ruth und dem Leiter des Workshops Fred Luyima eingeladen.
Gemeinsam haben wir das neuinstallierte Röntgengerät, das vor 2 Monaten mit dem 10.000kg-Container von „Partnerschaft Gesunde Welt“ eintraf, und die digitale Entwicklungseinheit begutachtet. Das Röntgengerät kann durch einen Defekt nur Röntgenbilder machen, aber noch keine Durchleuchtungen durchführen. Anfang August nimmt das Ärzteehepaar Hugenberg, das für ein Jahr dort arbeiten möchte, dieses Ersatzteil mit, so dass die Anlage dann voll einsatzfähig ist. Unser digitales Entwicklungsgerät mit Eingabegerät, Computer und Drucker ist installiert. „Friends of Lubaga“ übernahmen dafür die Kosten in Höhe von 22.250 Euro. Die Filmplatten, die mitgeliefert worden sind, waren veraltet und konnten nicht mehr verwendet werden. Der Ersatz dürfte zwischenzeitlich da sein.
Das Sonographiegerät von „Partnerschaft Gesunde Welt“ ist aufgebaut und man wartet gespannt auf Dr. Raiser, der die Verantwortlichen schulen wird.
Das Krankenhaus freut sich bereits auf den Einsatz dieser Hightech-Geräte.
Hier nochmals herzlichen Dank an Herrn Wilhelm Vorreiter, Herrn Michael Gaube und an Herrn Matthias Schwab (ein Mitarbeiter von Phillips), die das Röntgengerät in 3 Wochen harter Arbeit mit viel Geschick und Geduld aufbauten. Der Flug des Philips-Mitarbeiters Herrn Schwab wurde von “Friends of Rubaga“ übernommen, die Flüge der beiden anderen ausnahmsweise von „Partnerschaft Gesunde Welt“ und vom Klinikverbund Südwest.
Das Temperaturmessgerät und das dazugehörige Kabel wurden zwischenzeitlich von Fred, dem Workshopleiter, am Sterilisator angebracht.
Mit Fred haben wir anschl. die neue Andritz Wasserpumpe an der Quelle unterhalb des Pope Paul Hotel besichtigt.
Die Wasserpumpe wurde ebenfalls von Herrn Vorreiter eingebaut und von „Friends of Rubaga“ mit 3.500 Euro subventioniert.
Diese Anlage wird rund um die Uhr durch einen Wachdienst bewacht und ist durch einen Zaun abgesichert. Durch diese Pumpe wird das Hospital mit ca. 60% des benötigten Wassers versorgt. Die Wasserleitung zum großen Wassertank am höchsten Punkt von Lubaga führt ca. 2 km entlang der Straße, teilweise oberirdisch. Erst wenn der Wasserstand an der Quelle eine bestimmte Höhe erreicht hat, muss manuell die Pumpe angeworfen werden. Ab einem Mindestlevel muss sie dann wieder abgestellt werden.
Die Ersatzteile der alten Wasserpumpe sind bereits da, aber noch nicht eingebaut. Man sucht noch nach einer Lösung, dass beide Pumpen abwechselnd tätig sind und die Laufzeiten automatisch nach dem Wasserstand an- und ausgehen.
Das Wasser wird aus Sicherheitsgründen mit Chlor versetzt.
Der große Tank auf dem Lubagahügel wird sowohl durch die eigene Quelle als auch durch das öffentliche Wasser versorgt.
Damit die Waschmaschinen in der Wäscherei laufen können, muss der Tank immer ¾ voll sein, damit der Druck hoch genug ist, damit die Pumpen der Waschmaschinen Wasser ziehen können.
Das Problem, dass bei zu hohem Druck die maroden Wasserleitungen platzten, wurde zwischenzeitlich behoben.
Im Büro von Dr. Diefenhardt trafen wir noch Sr. Hellen Otima, Pflege-direktorin, die mitverantwortlich war für die Auswahl der 3 Krankenschwestern, die nach Sindelfingen zur Ausbildung kamen.
Sie war über die Ausbildung von allen sehr zufrieden und wäre dankbar, wenn diese Maßnahme wiederholt werden könnte. Dieses mal vielleicht in getrennten Krankenhäusern.
Am Abend waren wir bei Familie Dr. Bosco Mutakirwa zuhause zum Abendessen eingeladen.
Am nächsten Tag fuhren wir nach Naggalama, wo wir das St. Francis Naggalama Hospital besuchten, welches von „Gesunde Welt“ und dem Krankenhaus Calw unterstützt wird.
Das Paket von Frau Sabine Pühl wurde mit großer Freude ausgepackt. Der Arzt, der das Sonographiegerät bedient, war begeistert, als er den neuen Schallkopf erhielt.
In der Pharmacie sind die Regale voll, hängen aber etwas durch.
Die 3 OPs waren sauber und man zeigte uns das Beatmungsgerät, in welches der mitgebrachte Vapor eingebaut wird. Die OP-Lampe war zwischenzeitlich an der Decke fest fixiert. Das Fahrradschloss wurde sofort am Medizinschrank angebracht.
Das amerikanische Röntgengerät wurde auf 50 Hertz umgebaut und funktioniert zwischenzeitlich.
Die österreichische Botschaft hat dem Hospital eine Fotovoltaikanlage zugesagt. Aus diesem Grund ist die Dachsanierung mindestens auf den entsprechenden Dächern notwendig. Kostenvoranschläge für die Dachsanierung werden erst noch eingeholt.
Für Sr. Jane Francis hat jedoch momentan die Einrichtung einer Schweinezucht bzw. die Errichtung eines neuen Gästehauses Vorrang, da sie damit die dringend benötigten finanziellen Mittel für die Bezahlung der Ärzte und Mitarbeiter ermöglichen könnte. Das alte Gästehaus muss abgerissen werden, da die benachbarte Schule dieses Gebäude benötigt. Das neue Gästehaus soll dann in der Gegend des Haupteinganges errichtet werden.
Für beide Projekte hat sie bereits detaillierte Kostenpläne. Der Vorstand von „Partnerschaft Gesunde Welt“ sollte sich eventuell noch einmal damit auseinandersetzen, damit die von der Mitgliederversammlung zugesagten 8.000,– nicht teilweise liegen bleiben.
An den darauffolgenden Tagen besuchten wir die Schulprojekte meiner Frau in Kamuli, Mushanga und Bwindi.
Am letzten Abend luden wir das Ehepaar Diefenhardt zu einem Abschiedsessen in unser Hotel Speke Resort am Viktoriasee ein.
Auf der Terrasse genossen wir nicht nur unser gemeinsames Essen sondern auch sehr gute Gespräche.
Wir danken allen, die uns sowohl im Vorfeld als auch während der Reise so freundschaftlich und herzlich begegnet sind.
Wir sehen den Fortschritt und das große Engagement vor Ort.