Folge deinen Träumen, sie kennen den Weg
Mein Traum war es, irgendwann einmal ehrenamtlich in einem Entwicklungsland im medizinischen Bereich zu arbeiten. Nicht im Kopf, sondern im Herzen liegt der Anfang, um einen solchen Schritt zu gehen. Es braucht Mut und bedeutet Grenzen zu überschreiten, auch die Eigenen. Schwierige Zeiten in unserem Leben, sind die beste Gelegenheit innere Stärke und Mut zu entwickeln – und diese Zeiten hatte ich.
Für mich soll es nach Uganda gehen, dem ehemaligen britischen Premierminister Winston Churchill zufolge auch als „die Perle Afrikas“ bekannt.
Anfang 2020 informierte ich mich über Organisationen und Vereine, die im Ausland ehrenamtlich tätig sind. Schließlich fand ich einen Artikel über eine OP Schwester, welche ein sehr aktives Mitglied in dem Verein ,,Partnerschaft gesunde Welt e.V.“ ist und schon mehrere Einsätze in Uganda hatte. Ich war sofort begeistert über deren Arbeit und stellte schnell Kontakt her.
Der Verein gab mir viele Information über dessen Hilfsprojekte und ich entschied mich, das Landkrankenhaus St. Francis Hospital in Naggalama für mehrere Monate als OP-Schwester zu unterstützen. Da ich selbst in einem 195-Bettenkrankenhaus in einer Kleinstadt im südlichen Brandenburg arbeite, zieht es mich nicht in eine Großstadt.
Herr Fischer stellte den Kontakt zu Sr. Jane Frances her und leitete mein Bewerbungsanschreiben an sie weiter. Sr. Jane Frances leitet das Krankenhaus in Naggalama und schrieb, zu meiner großen Freude, dass ich jederzeit herzlich Willkommen sei.
Die Organisation der gesamten Reise gestaltet sich, seit dem Ausbruch von Corona, ziemlich schwierig. Der internationale Flugverkehr kam zum Erliegen und es gibt strikte Einreisebedingungen. Seit März 2020 heißt es nur Warten… warten bis der internationale Flugverkehr, der in Uganda seit dem 22.03.2020 eingestellt wurde, wieder erlaubt ist. Bedingt durch diese Unklarheit kann ich auch kein Visum beantragen oder einen Flug buchen.
Da die Reise über mehrere Monate gehen soll, muss trotz allem Vieles im Vorfeld in Deutschland organisiert und geklärt werden…
Arbeit
Seit 2005 arbeite ich unbefristet als OP Schwester in einem kleinen Krankenhaus. Als erstes sprach ich mit meinem Arbeitgeber über mein Vorhaben. Unser Haus unterstützt mich, indem es mich für die Zeit in Uganda unbezahlt freistellen wird. Mir wurde zugesichert, dass ich nach Beendigung meiner Reise, wieder im Krankenhaus tätig sein kann.
Versicherung
Wie vor jeder Urlaubreise benötige ich natürlich auch in Uganda einen ausreichenden Versicherungsschutz. Ich informierte meine Krankenversicherung über meine Pläne. Vor Reiseantritt kann ich diese problemlos kündigen. Nach der Rückkehr nehmen sie mich wieder auf.
Des Weiteren habe ich eine Auslandskrankenversicherung, sowie den internationalen Führerschein beantragt.
Impfungen
Vor einer Reise an den Äquator sollte man sich Gedanken um einen ausreichenden Impfschutz machen! Ein Allgemeinmediziner spezialisiert auf Tropenmedizin, klärte mich über alle benötigten Impfungen auf. Ich erhielt von ihm die Impfungen gegen Meningokokken, Cholera, Gelbfieber, Typhus sowie alle Auffrischungsimpfungen. Des Weiteren wurde ich über die Expositionsprophylaxe (Maßnahmen zur Vermeidung von Insektenstichen) sowie der Malaria-Chemoprophylaxe (medikamentöse Therapiemaßnahme) informiert. Dieses Medikament kann ich erst kurz vor Reiseantritt einnehmen. Die Kosten aller Reiseschutzimpfungen trug meine Krankenversicherung.
Sonstige Vorbereitungen
Ich nutze die Zeit, um verschiedene Reiseführer, sowie Bücher über Erfahrungsberichte von Reisenden in Uganda, zu lesen. Meine Vorfreude wird mit jedem Buch immer größer.
Die Amtssprache in Uganda ist Englisch. Um meine Sprachkenntnisse noch zu verbessern, habe ich mich für einen Englischkurs an unserer Volksschule angemeldet. Da dieser, leider auch aufgrund von Covid-19, im März ausgefallen ist, blieb mir nur noch ein Online-Englischkurs, eine Englischvokabel-App und ein Buch für Medizinisches Englisch für Fachangestellte.
Ich liebe die Musik und spiele sehr gern Violine. Den Unterricht an der Musikschule musste ich jedoch schweren Herzens für die Zeit in Uganda kündigen. Ich bin gespannt, welche Klänge und Instrumente mich in Afrika erwarten werden.
Um das Krankenhaus in Naggalama auch finanziell zu unterstützen, habe ich eine kleine Spendenbox gebastelt. Diese ist in der nächsten Zeit in meinem jetzigen Krankenhaus, sowie bei Familie und Freunden im Umlauf. Die Spende kommt mit Sicherheit zu 100% am benötigten Zielort an!
Ich hoffe bald einen Starttermin für meine Reise zu bekommen und bin gespannt auf die neuen Kulturen und Bräuche, die Traditionen, die Lebensweisen, die Landschaft und Tierwelt.
Vor allem bin ich jedoch auf die Reise zu mir selbst gespannt – „Travel takes us back to ourselves“! –Das Reisen führt uns zu uns selbst zurück und das verhindert auch Corona nicht!
,,Mit Mut fangen die schönsten Geschichten an….“
Cindy J.
(Fortsetzung hoffentlich demnächst …)