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2022 Ruwenzori Uganda

Besuch des Wasserprojekts in Ruboni

Sandy Fisher, eine Krankenschwester aus den USA, mit der wir sehr verbunden sind und die schon jahrelang eigene medizinische Projekte in dieser Region durchführt, hat unser Projekt besucht und einen kleinen Bericht verfasst. Herzlichen Dank dafür.

Isaak, der Projektleiter, will mir heute auf einer langen Bergtour das Wasserversorgungsprojekt von Partnerschaft Gesunde Welt e.V. zeigen. Wir beginnen die Rundwanderung vom Dorf Ruboni über einen hoch liegenden Kamm.
Erste Pause ist auf dem Schulhof von der Star Junior Primary School während der Pause. Die Kinder sind sehr neugierig. Auch die Schule ist an das System angeschlossen. Eine lange Wasserleitung, über 1 km lang. Der erste Wasserhahn steht neben dem Schulhaus in einer verschlossenen Box, um zu verhindern, dass Kinder im Wasser spielen und den Vorratsbehälter oben ablassen.
Wir steigen weiter auf zum Kamm bis endlich der erste Hochdruckbehälter in Sichtweite kommt, umgeben von Stacheldraht.
Auf Bild 3 sieht man das Dorf, das im März 2020 fast völlig durch eine Hochwasserkatastrophe zerstört wurde. Viele Schwerverletzte und Tote waren die Folge. In dieser Zeit begann Partnerschaft Gesunde Welt mit der Unterstützung, zahlte Lebensmittel und Kleidung, sorgte für einen neuen Stromanschluss und stellte einen Bus zur Verfügung, der Verletzte, Risiko-Schwangere und schwer Kranke in das 40 km entfernte Hospital transportieren kann. Auch das Lubaga Hospital sandte Mitarbeiter zur Unterstützung.
Auf Bild 4 sieht man den ersten der sogenannten Nachbarschaftshähne, die hier konkret 36 in der Nähe wohnenden Familien dienen. Der Wasserhahn ist mit einem Schloss gesichert. Jede Familie hat einen Schlüssel. Wer wie ich schon ohne 20-Liter-Kanister den Berg hochkeuchte kann bereits ermessen, welche Erleichterung dieser eine in der Nähe der Häuser stehende Wasserhahn bedeutet, der auch noch stets sauberes Wasser liefert.
Bild 7: Blick zurück ins Tal: Die obere Straße führt nach Bikone, die untere in den Ruwenzori Nationalpark mit seinen 5.000ern, ein Paradies für Bergwanderer und Bergsteiger.
Bild 8: Der andere Hochdruckbehälter ist gleichzeitig auch ein Vorratsbehälter. Jeweils ein Wasserrohr geht ausgehend vom Kamm auf jeweils einer Bergseite hinunter zu den dort lebenden Familien.

Jetzt wird der Weg noch steiler und meine Begleiter fragen, ob ich das noch schaffe. Ich denke, wie hart es war, hier herauf Sand, Zement, die Tanks und die Wasserrohre zu tragen, und ich antworte natürlich mit ja.

Hinter dem nächsten Kamm versorgt der nächste Hochbehälter weitere 20 Familien.
Dann, auf dem höchsten Punkt, unterhalb der Quelle, sind wir in Bezug auf die Höhenmeter endlich am Ziel. Ich finde es absolut erstaunlich, wie geschickt hier der steil abfallende Hang eingeschnitten wurde, um eine Plattform für den Bau des Zementtanks zu schaffen. Und mein Respekt vor der Leistung von Isaak und seinen Mitarbeitern steigt noch einmal, als ich sehe, wie schwierig es gewesen sein muss, auf dem Rücken vom Tal bis hier herauf die schweren Sand- und Zementsäcke über steile Grate zu tragen. Jetzt steht der große Tank da und sammelt und filtert das Wasser. Wir genießen den Ausblick, und ich bin sehr froh, dass Partnerschaft Gesunde Welt e.V. das ermöglicht hat.
Es wäre schön, wenn an die Quelle und den Sammeltank auch noch die restlichen Familien angeschlossen werden könnten. Das kostet weniger als 3.000 Euro, und einige Spenden, so hat mir Wolfgang erzählt, sind ja auch bereits eingegangen. Wer das hier mit eigenen Augen gesehen hat, der weiß, dass sein Geld richtig angelegt ist!
Sandy Fisher

Sammel- und Filtertank an der Quelle
Wasserhahn Nr. 36 – ab jetzt geht es zum Dorf zurück
Evi gehört zu einer noch nicht versorgten Familie und muss das Wasser noch vom Fluss im Tal holen.