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2023 Allgemein Uganda

Vortrag in Oppenweiler bei der Kirchengemeinde St. Stephanus

Uganda-Vortrag am 02.07.2023 nach dem Familiengottesdienst

Seit nahezu 40 Jahren unterstützt unsere Kirchengemeinde nun bereits nachhaltig das Lubaga (früher Rubaga genannte) Hospital in Kampala über den Förderverein Dritte Welt e.V. Freundeskreis Rubaga Hospital. Der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Fischer berichtete uns, dass die Mitgliederversammlung beschlossen hat, den Verein aufzulösen, da die Mitgliederzahl bereits unter 40 liegt und die überwiegend über 80-jährigen Mitglieder auch nicht mehr das Engagement aufbringen (können), ehrenamtlich tätig zu sein. Die Entscheidung fiel leicht, weil man bereits seit vielen Jahren mit dem Verein „Partnerschaft Gesunde Welt – Klinikverbund Südwest e.V.“ zur Unterstützung des Lubaga Hospitals zusammenarbeitet und dort das Hospital in guten Händen weiß. Überwiegend jüngere, aktive Mitglieder – insgesamt weit über 400 – arbeiten oft vor Ort und auch der Vorstand hat guten Kontakt zu allen Leitenden Menschen der Partnerprojekte und zu vielen mehr. Wolfgang Fischer und Edwina Heilmann vom Stuttgarter Verein sind auch aktiv im Vorstand von Partnerschaft Gesunde Welt, er als Vorsitzender, sie als Schriftführerin. Gabi Haas, die Schwester von Dr. Rita Moser, die im Lubaga Hospital jahrzehntelang vor Ort gearbeitet und es jahrelang geleitet hat, wechselt in den Beirat. So ist Kontinuität gewährleistet

Wolfgang Fischer schilderte, dass das Lubaga Hospital in der Zwischenzeit fast den Standard eines hiesigen Kreiskrankenhauses der 80er Jahre erreicht hat und Hilfe nur noch punktuell nötig ist, so etwa bei der 2023 bereits erfolgten Sanierung der Kinderstation (oder beim geplanten Erwerb einer neuen Wasserpumpe). Bis vor kurzem lagen 28 Kinder in einem großen Mehrbett-Zimmer und es kam vor, dass infektiöse Kinder andere ansteckten, obwohl die nur mit einem gebrochenen, operierten Fuß nebenan lagen und im schlimmsten Fall starben. Jetzt gibt es Ein- und Zwei-Bett-Zimmer und einige Überwachungsmonitore. Partnerschaft Gesunde Welt unterstützt aber zusätzlich noch zwei weitere Landkrankenhäuser, die aufgrund der sehr armen dort lebenden Bevölkerung über wesentlich weniger Erlöse als Lubaga verfügen und schlechter ausgestattet sind. Auch ein Kinderheim, ein kleines Dorf und eine Kinder-Epilepsie-Ambulanz gehören nun noch zu den Aufgaben des Vereins. Dramatisch würde es durch eventuell wegfallende Spendengelder im Zusammenhang mit der Stuttgarter Vereinsauflösung für Schüler und Studenten, die ihren Bildungsweg dann abbrechen müssten. Dies könnte „Partnerschaft“ nicht ohne weiteres kompensieren.

Fischer schilderte auch, dass zu der Philosophie des Vereins die Hilfe zur Selbsthilfe und nachhaltige Hilfe gehören. Ein Beispiel dafür sind die Fotovoltaikanlagen, die auf die drei Krankenhausdächer installiert wurden. Pro Haus sind das monatlich 1.000 Euro Energiekosten-Einsparung, die für den Kauf von Schmerzmitteln und med.-technischen Geräten genutzt werden können. 10% werden als Abschreibung zurückgelegt und 10% fließen in den Poor Patient Fund, aus dem die Behandlung völlig mittelloser Patienten bezahlt wird (in Uganda gibt es keine Sozialversicherung, nur die Familie oder die Dorfgemeinschaft).

Ein weiteres Beispiel für Nachhaltigkeit ist die Wasserversorgungsanlage für ein ganzes Dorf, die für insgesamt 12.000 Euro installiert wurde, von einer sauberen Quelle hoch oben in den Bergen bis zu den insgesamt 40 dezentralen Wasserstellen für das Dorf. Die Mortalitätsrate bei Säuglingen und Kleinkindern ging dadurch spürbar zurück, der Weg zum Wasser konnte von bisher 2 x 20 Minuten zum Fluß auf nun maximal 30 Meter pro Haus reduziert werden.

Fischer schloss nach 45 Minuten mit weiteren Projektbeispielen mit der Bitte an unsere Kirchengemeinde, die Ärmsten der Armen auch in Zukunft nicht zu vergessen und das Lubaga Hospital (oder andere Projekte) auch noch nach 40 Jahren weiter zu unterstützen.  Nur das Spendenkonto lautet jetzt auf Partnerschaft Gesunde Welt e.V., IBAN: DE76 6039 0000 0443 7390 05. Partnerschaft freut sich auch über Mitglieder, weil Förderanträge oft eher positiv beschieden werden, wenn die Mitgliedszahl höher ist. Den online-Antrag findet man auf dieser Homepage unter SPENDEN/MITGLIED WERDEN.