Uganda galt als Erfolgsgeschichte im Kampf gegen HIV und Aids. Bis die Trump-Administration im Januar abrupt die USAID-Finanzierung stoppte. Danach folgte Chaos. Unsere Partner melden, dass die Zahl der Neuinfektionen steigt.
Das US-Hilfsprogramm wurde 2003 unter Präsident George W. Bush ins Leben gerufen und hat seither vor Ort über fünf Milliarden US-Dollar in die Prävention, Behandlung und Versorgung von HIV-Infizierten investiert. Die Finanzierung erfolgt über mehrere US-Behörden, allen voran die USAID. Ein Großteil der Mittel ging an lokale und internationale Organisationen, die HIV-Programme umsetzen, an Kliniken wie unsere Partnerhospitäler, an Testzentren und in Aufklärungsprojekte.
Mit diesen Geldern konnte Uganda ein landesweites Netzwerk aus Gesundheitszentren und extern tätigen Sozialarbeitern aufbauen. Die Zahl der jährlichen Neuinfektionen sank von fast 100.000 im Jahr 2003 auf 38.000 im Jahr 2024, während die Zahl der AIDS-bedingten Todesfälle von 53.000 (2010) auf unter 20.000 im letzten Jahr zurückging.
Neben der Panik in der Bevölkerung wächst auch das soziale Stigma. Besonders betroffen sind Paare – wenn ein Partner HIV-positiv ist und der andere negativ. Normalerweise würde das Medikament helfen, eine Infektion zu verhindern.
Die ugandische Regierung hat versprochen, mehr Mittel bereitzustellen, aber der plötzliche Stopp ist die Katastrophe. Niemand konnte sich auf die Situation vorbereiten. Dazu kommt dass besonders betroffene Personengruppen in Uganda sowieso stigmatisiert sind und verfolgt werden. Nach dem Gesetz gilt sogar die Todesstrafe für bestimmte homosexuelle Handlungen.
Mittlerweile blockiert ein US-Gericht die Exekutivanordnung, die die USAID-unterstützten Gesundheitsprogramme in Uganda stoppte. Das Gericht begründete seine Entscheidung damit, dass die Maßnahme unverhältnismäßig sei und Menschenleben gefährde. Aber in Uganda herrscht weiterhin Chaos: Die Gelder sind bisher kaum zurückgekehrt. und die meisten Einrichtungen warten noch auf klare Anweisungen, ob sie ihre Arbeit tatsächlich wieder aufnehmen dürfen.
Viele Afrikanische Länder sind betroffen, allein Uganda 2024 mit über 290 Mill. Dollar.
Es gibt aber auch Stimmen, die behaupten, dass die von den Amerikanern aufgebaute Bürokratie mehr als 50% der Hilfsleistungen verschlingt und die aktuelle Situation vielleicht ein Anlass sein könnte, diese Thematik neu und effizienter und zielgerichteter zu organisieren. Wie auch immer, auch „kalt“ strategisch betrachtet macht Trump hier einen großen Fehler im Hinblick auf Afrika als Kontinent der Zukunft, als Kontinent zukünftiger Arbeitskräfte und zukünftiger Kunden. In den letzten Jahren rückte bereits insbesondere China vor, wenn es um Straßenbau und Ölgewinnung geht. Wir in der Krankenhauslandschaft entdecken bei unseren Partnern immer mehr chinesische Produkte, vom CT bis zur PV-Anlage.