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2012 Allgemein

Neue Zahnziehzangen für den Sudan

In der kleinen Stadt Rokon im Süd-Sudan werden in der Klinik Zähne mit einer uralten Handwerker-Beißzange gezogen, oder gar nicht, wenn man den Patienten noch an eine größere Klinik verweisen kann. Der Bruder unseres Mitglieds Frau Federle, Rudolf Rau, arbeitet dort seit 2010 als Agraringenieur im Bereich der Dorfentwicklung, seine Frau ist zeitweise als Lehrerin tätig. Beide werden häufiger gefragt, ob sie Patienten in eine der größeren Kliniken in Juba oder Yei mitnehmen könnten. Bei dieser Gelegenheit bekamen sie auch die Situation beim Zahnarzt mit. 

Frau Federle erfuhr dies von ihrem Bruder.
Unser Verein erfuhr dies von Frau Federle.
Anfrage an Zahnarzt Dr. Kraus in Rutesheim. 
Zusage, Einkauf von neun neuen Spezialzangen und Spende. 
Zangen sind eingetroffen!.

Herzlichen Dank!

Rokon liegt ca 100 km westlich von Juba in Südsudan. Es ist eine kleine Stadt, die auch als Distrikszentrum fungiert. Neben Distriktsverwaltung und Polizei sowie Primarschulen gibt es auch eine Klinik, die als Primary Health Care Centre den Menschen im Distrikt dient.
Die Klinik hat 3 Gebäude, das Hauptgebäude mit 2 Behandlungszimmern, Labor und Vorrat sowie neuerdings ein „Volontary Testing and Counselling Centre“ für HIV Beratung. Daneben gibt es ein Gebäude mit zwei Räumen mit je 4 Betten sowie ein Gebäude für Geburtshilfe.
Die Klinik ist Teil der staatlichen Gesundheitsfürsorge, das Personal ist vom Gesundheitsministerium angestellt. Es umfasst 9 medizinische Angestellte (1 Clinical Officer, 3 Certified Nurses, 3 Laboratory assistants und 2 Midwifes) und 11 nichtmedizinische Arbeiter (cleaners, watchmen, statistcs, social worker).
Die Zahl der Patienten schwankt, kann aber mit 40 pro Tag beziffert werden. Die hauptsächlichen Krankheiten sind Infektionskrankheiten (Malaria, Thyphoid, Durchfälle) sowie unkomplizierte Verletzungen. In der Geburtshilfe finden ca 3 – 4 Entbindungen pro Woche statt.

Durch die Spezialzangen, die unser Verein organisiert und Mitglied Dr. Kraus gespendet hat, sparen sich nun die Patienten viel Geld und Zeit, weil sie nicht mehr nach Juba fahren müssen, um einen Zahn gezogen zu bekommen. Und sie „sparen“ sich Schmerzen. Von der Hygiene ganz zu schweigen.