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2020 Allgemein Lubaga Uganda

Covid im Lubaga-Hospital – Korruption im Alltag

Covid-19 ist auch in Uganda angekommen – trotz hartem lockdown … 
Fred Lwanga, unseren Finanzadministrator, ist am Virus gestorben.
Er wurde zunächst negativ getestet und ging deshalb weiter zur Arbeit,  trug aber wohl das Virus schon einige Zeit in sich. Nachdem sich die Symptome verstärkten, wurde er nochmals getestet, diesmal positiv. Kurz darauf verstarb er.
Die Trauerfeier fand in der Kathedrale beim Hospital statt und die Beisetzung in seinem Heimatort.

Fred Lwanga +

Aktuell sind 14 Angestellte mit dem Virus infiziert. Eine Mitarbeiterin arbeitete auf der Kinderstation.
Kinder, die an Lungenentzündung erkrankt sind, werden nicht auf Covid getestet, sondern einfach als Patienten  registriert, die an Pneumonie erkrankt sind.

Sechs Angestellte arbeiteten auf der Entbindungsstation, aber auch gleichzeitig in anderen Krankenhäusern.

Die Verbreitung des Virus nimmt Fahrt auf. Nach Aussagen unserer Partner fließt aber nur ein geringer Prozentsatz in die offizielle Statistik ein.

„Querdenker“ (vielleicht besser Tatsachen-Leugner) gibt es auch in Afrika. Selbst im Hospital gibt es Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die nicht an Covid 19 „glauben“ und die Regeln ignorieren.

Nächsten Monat gibt es Wahlen in Uganda. Die Pandemie wird zu politischen Zwecken instrumentalisiert. Populismus führt auch dort zu Fehlinformationen.

Ein „normales“ Leben in Uganda – oder – Korruption im Alltag

Margaret Nakitto war Sozialarbeiterin im Lubaga-Hospital und ist uns als verantwortungsbewusste Ansprechpartnerin für den Poor Patient Fund bekannt, den wir jährlich mit einem bestimmten Betrag unterstützen. Nachdem sie 65 Jahre alt geworden war, wurde sie in den Ruhestand  entlassen.

Sie hatte ihren Ruhestand sehr gut vorbereitet und ein Grundstück in Kagadi in Bunyoro gekauft. Zusätzlich besaß sie ein weiteres Grundstück für den Anbau von Nahrungsmitteln. Dort lebten bis zu ihrem Tod ihre Eltern. Weitere Ersparnisse und ein Darlehen steckten im Bau von Zimmern in Kagadi. Von der Miete wollte Margaret leben.

Aber: In der Gegend wurde Öl gefunden. Geteerte Straßen werden gebaut und ,,land grapping’’ steht auf der Agenda. Der Wert des Landes steigt.

Sie sollte deshalb so schnell wie möglich eine Art schriftlichen Grundbuchauszug. Alles war vorbereitet. Aber plötzlich, wie durch Zauberhand, wußte der „Notar“, nichts mehr von ihr, Unterlagen waren verschwunden. Ein Teil ihres Landes lief sogar bereits auf einen anderen Namen, den sie noch nie gehört hatte. Jetzt versucht sie, die Angelegenheit gerichtlich zu regeln, aber jede Behörde fordert weitere Gebühren . Natürlich vermutet jeder Bestechung und Korruption. Und jeder vermutet, dass es ihr voraussichtlich nicht gelingen wird, ihr Land wieder zu bekommen. Die Ersparnisse eines Arbeitslebens im Krankenhaus sind wohl weg.

Margarets einziges Kind, Patrick Asiimwe, ist verheiratet und hat drei Kinder. Er ist ehrlich und fürsorglich, aber auch seine finanziellen Mittel werden den Sachverhalt nicht drehen können.

Und so leid es uns tut: Auch der Verein kann hier satzungsgemäß nicht finanziell unterstützen.