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2012

193 Betten für fünf Länder (9 – 11 / 2012)

Der Klinikverbund Südwest tauscht im Moment in Böblingen und Sindelfingen die über 20 Jahre alten Betten aus, die bei ihrem Zustand normalerweise vom Lieferant abgeholt und auf den Schrottplatz gefahren werden. Die Entsorgung der Altbetten war zwar Bestandteil der Auftragsvergabe, da aber durch den Einsatz des Vereins keine Mehrkosten entstanden, konnten die Altbetten zur Verfügung gestellt werden. Hier in Deutschland können die aktuellen Normen für medizinisch genutzte Betten nur mit neuen Betten erfüllt werden.

Andererseits wäre es eine Schande, sie unseren Partnerhäusern oder Häusern in Nachkriegsgebieten vorzuhalten.

In der Zwischenzeit haben wir 193 Betten für Krankenhäuser in fünf Ländern organisiert. Jeden Mittwoch werden nun in Sindelfingen Betten abgeholt, jeden Donnerstag neue geliefert.
Ende September holte das DRK Reutlingen 30 Betten und Nachttische für ein Krankenhaus in Litauen ab. Die „Helfenden Hände e.V.“ mit Sitz im Landkreis Calw mit dem Gynäkologen Dr. Wolfgang Henne an der Front holen in den nächsten drei Wochen 100 Betten für Mauretanien ab. Davon gehen auch jeweils einige an mehrere sehr kleine, sehr bedürftig ausgestattete dezentrale Hospitäler am Rand der Wüste. Dazu kommen noch 10 Betten für ein kleines Hospital in Burundi, dem Partnerland von Baden-Württemberg. Der niedergelassene Arzt Dr. Schach aus Horb engagiert sich dort bereits seit Jahren und benötigt sie für einen Anbau.

Auch ein mitten im ehemaligen Kriegsgebiet von Kroatien liegendes Haus holt mit finanzieller Unterstützung der Kirche dort 20 Betten und Nachttische ab. Hier wurde der Kontakt über eine engagierte Reinigungskraft des Klinikverbunds hergestellt. 

Und es gibt da noch ein Altenpflegeheim im Libanon, dessen Insassen sich ebenfalls über unsere Betten freuen dürften.  Es liegt in Tyr im Süden des Landes und wurde nach einem islamischen Imam benannt „Imam Kazem“. Der Träger ist eine private islamische Institution.

Und nicht zuletzt erhält das Sindelfinger Partnerkrankenhaus Rubaga in Kampala, Uganda, 33 Betten und viel, von Privatpersonen und Firmen gespendetes Material, bis zu 5 Kubikmetern OP-Produkte und Verbandsmaterial, Sonografiegeräte, aber auch acht Nähmaschinen, insgesamt über 4.500 kg Material.

Ein Antrag auf Transportkostenzuschuss wurde bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit gestellt. Bei Bewilligung müsste der Verein dann noch 25% der Kosten tragen. Das könnten auch noch knapp 2.000 Euro werden.