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2013 Lubaga Naggalama Hospital

Container II

Nachdem die Firma Philips uns eine neuwertige Röntgenanlage für unser Partnerkrankenhaus Lubaga zugesagt hat und wir auch für Naggalama wieder einige medizintechnische Geräte und Pflegematerial in diversen Garagen sammelten, hat der Vorstand beschlossen, Container II auf die Reise zu schicken. Leider klappte es durch den Regierungswechsel und verwaltungstechnische Änderungen nicht mit der Förderung durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Und bis Mitte 2014 wollen wir nicht warten, wenn eine über 30.000,- – teure Anlage eingesetzt werden könnte.

In der Zwischenzeit haben wir von einer weiteren Firma OP- und Verbandsmaterial im Wert von über 4.000,– erhalten (incl. Schnellgipsbinden, 15.000 Untersuchungshandschuhe, Blutdruckmessgeräte, OP-Kleidung, OP-Abdecktücher, etc., etc.) Dazu kommen aus Arztpraxen, Alten- und Pflegeheimen, Sozialstationen, Privathaushalten und Arztpraxen funktionstüchtige medizinische Hilfsgüter (z.B. 12 Betten, 13 Rollstühle, 4 Toilettenstühle, 7 Gehwagen, Gehstützen, Inhallations- bzw. Absauggeräte, ausrangiertes Instrumentarium, Nierenschalen, Metallschalen, Infusionsständer, Endoskopiesysteme, 3 Waschmaschinen, 18 Überwachungsmonitore, Metallschränke, Absauggeräte für die Intensiveinheit, 4 Sterilisatoren, 2 Narkosegeräte, 1 Atemtherapiegerät, 2 Sonografiegeräte, ein weiteres kleines Röntgengerät …) die sich noch in gutem gepflegtem Zustand befinden. Und vieles mehr, insgesamt fast 400 Positionen auf der Packliste. Darunter auch neue Geräte, wie eine Waschmaschine, eine Wasser- und eine Ölpumpe etc. 

  1. Wilhelm Vorreiter setzte den Startschuss mit der Röntgenanlage, die er auch noch selbst aus Köln heranholte.
  2. Sabine Pühl organisierte und transportierte fast 80 „Positionen“ auf der Packliste und half mit ihrem Mann auch kräftig am Ladetag.
  3. Die neue, dringend notwendige Wasserpumpe zur Versorgung des gesamten Lubaga Hospitals wurde mit 2.000,– EUR Zuschuss von Support International gespendet und der Freundeskreis des Rubaga-Hospitals Stuttgart beteiligte sich mit rund 3.000 EUR an den Gesamtkosten.
  4. Die neue, große Waschmaschine wurde von Kinderhilfe-Grenzenlos aus Fulda gespendet.
  5. Sabine Oestreicher sorgte für einiges an Material und medizinischem Gerät, insbesondere von der Difäm Tübingen.
  6. Familie Bärlin (Franziska hospitiert Anfang 2014 4 Wochen in Lubaga als Krankenpflegeschülerin) fuhr wegen Hilfsmitteln bis nach München.
  7. Die Landwirte David Götz und Helmut Schiller aus Weil der Stadt stellten wochenlang ihre Riesenhalle zur Verfügung, ihre Geräte ins Freie und halfen mit dem Schlepper beim Beladen der teilweise mehrere Hundert kg schweren Geräte (insgesamt waren es fast exakt 8.000 kg, die wir am „Nikolaustag“ geladen haben).
  8. Sylvia Gayer aus Böblingen, die im Januar mit einer Kollegin 4 Wochen nach Naggalama geht, half beim Beladen ebenso mit wie Heike Haertel und Ilse Schütz aus Leonberg sowie Elisabeth Engesser aus Weil der Stadt.
  9. Das gilt auch für Karl-Heinz Heilmann von den Freunden Rubagas aus Stuttgart, der mit mir bereits nach Herbrechtingen gefahren war, um das ganze OP-Material (1.600 kg) zu holen.
  10. Und für Manfred Keller, dem Geschäftsführer vom Sanitätshaus Maier in Leonberg, der einen kleinen LKW voll Material gebracht hatte und es sich nicht nehmen ließ, fast die gesamte Ladezeit von 15:00 bis 19:30 mit zu arbeiten.
  11. Steffi Ziegler war bei der Verwaltungsarbeit beteiligt und führte Regie bei der Packliste.
  12. Last but not least Dr. Reinauer mit Ehefrau, Wundfee und Köchin Regina, welche die Truppe mit heißer Suppe und Kaffee versorgte – was bei den Temperaturen in Gefrierpunktnähe nicht die schlechteste Idee war.

Bevor der Container versiegelt wurde, bevor überhaupt geladen werden konnte, kam es aber zum spektakulärsten Vorgang des Tages:Der Container-Truck, wohl ca. 16 m lang, blieb am Berg hoch zur Halle „hängen“: Die Räder drehten durch. Helmut Schiller spannte den Trecker davor, und es ging wieder einige Meter. Dann stockte der kleine Lindwurm erneut. Ein Landwirt aus der Nachbarschaft kam mit dem zweiten Trecker und einer Seilwinde und zog den schwerenTruck wieder in eine bessere Position. Fast. Zuerst kam zwar der Truck etwas hoch, aber dann zog die Seilwinde lieber den Trecker Richtung Lastwagen. Mit vereinten Kräften war der Container dann aber nach einer halben Stunde oben. Je näher der LKW dem Hallentor kam, um so mehr zitteren die Beobachter nun wegen der Torhöhe wieder. Aber auch der Vereinsvorsitzende, obwohl er die Höhe selbst ausgemessen hatte. Es sah schlecht aus. Landwirt David Götz meinte trocken „dann säget mr oba hald ebbes weg odr ladet a bissle nai, mit Gwicht basst der scho“. Aber es reichte auch so, fast auf den cm. 

Der Container reist jetzt über Bremerhafen und Mombasa (voraussichtliche Ankunft 17.01.2014) nach Kampala, insgesamt ca. 2 Monate. In Lubaga werden die grün gekennzeichneten Pakete (die gleich hinter der Tür) entladen, in Naggalama der Rest. Dort bleibt auch unser Kaufcontainer. Insgesamt kostet die Aktion ca. 8.000 EUR. Unsere Stuttgarter Freunde Rubagas übernehmen dabei 2.500 EUR, die Kinderhilfe Grenzenlos, die eine neue große Waschmaschine für Lubaga spendete, beteiligen sich zusätzlich mit 200 EUR. Für die Kosten ab Zollankunft Kampala müssen unsere Partner in Uganda aufkommen. Der geschätzte Zeitwert unserer Lieferung liegt bei ca. 60.000 EUR.

Übrigens: Das war unsere erste Aktion, bei der sich so viele Helfer gemeldet haben, dass wir sogar einigen absagen mussten.

An alle herzlichen Dank für die großartige Unterstützung!

Wolfgang Fischer

Am 06.02.2014 kam unser Container endlich im Zoll von Kampala an. Und wir haben aufgeatmet.

Aber zu früh gefreut. Erst Ende März 2014 gab ihn die Ugandische Bürokratie frei, und wir wissen bis jetzt noch nicht, warum die vielen Tausend Untersuchungshandschuhe, die so willkommen gewesen wären, verbrannt werden mussten. Außerdem sah es im Container aus …. Wir hoffen nur, dass nicht kaputt gegangen ist. 

Andererseits reicht es jetzt auch gerade noch: Wilhelm Vorreiter, Michael Gaube und Herr Schwab von Philips hatten schon lange auf den 01.04. ihren Flug gebucht. Da wartet nicht nur die Röntgenanlage darauf, zusammengebaut und in Betrieb genommen zu werden.