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Mitgliederversammlung 2024

Protokoll der Mitgliederversammlung 2024
Partnerschaft Gesunde Welt – Klinikverbund Südwest e.V.                                              

OrtKrankenhaus Sindelfingen
Zeit26.04.2024, 18:05 Uhr
VersammlungsleiterWolfgang Fischer
SchriftführerinEdwina Heilmann
Bild: Mitglied Dietrich Krauss stellt das Patenschafts-Projekt Ruboni vor

Erschienen sind 27 Personen, 23 Mitglieder und 4 Gäste/Förderer. Als besondere Gäste werden die ReferentInnen Marina Meger (GFin Akademie Ottenstein), Dr. Barbara Klein (Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin/Dozentin), Dietrich Krauss (Journalist beim ZDF) und Judith Yawe (Leitung Kicero) begrüßt.

Begrüßung
Wolfgang Fischer begrüßt herzlich die Anwesenden um 18:05 Uhr.
Er stellt fest, dass die Einladung rechtzeitig, form-und fristgerecht erfolgte. Somit ist die Mitgliederversammlung beschlussfähig. Die Tagesordnung und das Protokoll der letzten Sitzung werden einstimmig genehmigt.

Bei Regina Reinauer-Glahn bedankt er sich herzlich dafür, dass sie nun bereits zum 15. Mal für das leibliche Wohl aller Teilnehmer gesorgt hat. Er bedauert, dass der 2. Vorsitzende Heiner Stepper nach OP gerade in der Reha weilt und nicht hier, zum Glück auf dem Wege der Besserung, und richtet dessen Grüße aus.

Bericht Jahresabschluss 2023 und Vorhaben 2024
Wolfgang Fischer erläutert, dass seit Vereinsgründung nun über 1 Mio. € über Mitgliedsbeiträge, Spenden und Fördergelder zusammengekommen sind. Der Versicherungswert der nach Uganda und Kamerun über Container und mit Teams transportierten Hilfsmittel, Instrumente und Geräte beläuft sich zusätzlich auf 1,75 Mio. Konkret wurden 2023 97.185 € eingenommen und 96.539 € ausgegeben. Spitzenreiter bei den Ausgaben waren das Lubaga Hospital mit 52.748 €, das Toro Babies Home mit 31.067 € und das Dorf Ruboni mit 3.877 €. Beim Naggalama- und beim Buluba Hospital muss berücksichtigt werden, dass sie bereits in den Vorjahren jeweils mehr als 100.000 € erhielten und Vorstand und MV im Vorjahr deshalb eine kleine Ruhephase eingeleitet hatten.

Herr Fischer erwähnt wie jedes Jahr ,,Gooding“. Online über Gooding einzukaufen bedeutet, dass im Durchschnitt 2,5 %   des Einkaufspreises als Provision unserem Vereinskonto zugutekommt.

Der Freundeskreis der Rubaga-Freunde Stuttgart wird Ende Juni 2024 aufgelöst. 18 Mitglieder und einige Spender haben zu uns gewechselt. Dr. Angelika Schultze aus Fulda mit kinderhilfe-grenzenlos e.V. unterstützt uns jedes Jahr bei Kinderprojekten mit größeren Summen. Auch andere – und wieder neue – Firmen und Kirchengemeinden unterstützen uns. Landkreis Böblingen, Fa. Philips Medizinsysteme, Gartenbaubetrieb Schneider Weissach, PharmaAir Weil der Stadt, Widmaier Optik, Uhren, Schmuck Weil der Stadt, Kirchengemeinden Stuttgart, Oppenweiler, Friolzheim, Stiftung Wernau und viele mehr werden erwähnt. Fischer bittet alle Mitglieder, verstärkt bei ihren Handwerkern etc. um Spenden zu werben.

Der Jahreskalender ist seit 2012 ein großer Erfolg. Bisher sind ca. 80.000 Euro damit netto zusammengekommen.

Vorträge in Hotels, Kirchen und bei Firmen wurden von Heiner Stepper und Wolfgang Fischer gehalten. Hier dürften sich gerne noch mehr einbringen. Überhaupt wäre es wünschenswert, wenn mehr Mitglieder in ihrem Umfeld Mitglieder werben oder und Spender suchen.

Die Zahl der Mitglieder liegt heute bei 438.

Herr Fischer bedankt sich an dieser Stelle namentlich bei den Aktiven, die in Afrika oder quasi im Innendienst im Verein aktiv geholfen haben. Beispielhaft erwähnt werden Heiner Stepper, Edwina Heilmann, Gabriele Haas, Barbara Mörk, Dr. Barbara Klein mit Ehemann und Team, Marina Meger, Christin Gaedker, Hebamme Anne, Physiotherapeutin Antje, Isabelle Grégoire und Lara Grupp als Famulantinnen.

Lubaga Hospital
2023 wurde bis Juni die Kinderstation wie geplant saniert. Die Kostenplanung wurde mit 40.000 € eingehalten. Im Oktober kauften wir für 11.000 € eine große Back-up-Wasserpumpe.
Die Famulantin Isabelle Grégoire war dort Anfang des Jahres im Einsatz und kaufte für das gesammelte Spendengeld diverses Material, u.a. einen Sterilisator.

Seit 2011 wurden kontinuierlich Photovoltaikanlagen an allen Häusern installiert und teilweise  schon erweitert. Allein in Lubaga konnten dadurch bisher fast 100.000 Euro an Energie-Kosten eingespart werden.

2024 ist geplant die Sanierung der Warte- und Behandlungsräume im Bereich         Schwangerschaftsvorsorge/Kinderimpfung  (11.300 €: Förderantrag bei der Stiftung Wernau gestellt).
Die Geschäftsleitung wünscht sich zudem im 125. Jubiläumsjahr eine gemeinsame Aktion aller Sponsoren zum Neuerwerb eines CT als Ersatz für den bestehenden. Von uns sind bisher geplant: 9.700 €. Da wir die zweckgebundene Auszahlung aus einem Testament erwarten, könnte sich diese Summe noch erhöhen.

Naggalama              
Die Famulantin Lara Grupp finanzierte mit 2.000 € den Neubau von 2 Aufnahmekabinen. Für 600 € gab es Sauerstoffflaschen.

2024 werden wir bis Oktober aller Voraussicht das 2023 beschlossene Projekt „Förderung einer sicheren Schwangerschafts- und Mutterschaftsphase zum Wohl von Mutter und Kind/ (20.000 Euro) starten können.

Buluba 
Das 2023 beschlossene Projekt „Anbau einer Zentralen Ambulanz mit eingebundener Notfall-Ambulanz, Schwangerschaftsvorbereitung, HIV- und Impfzentrum incl. Warteraum und Sanitärräume“ mit Gesamtkosten in Höhe von 34.000,–  /  Rücklage derzeit: 10.000 € wird weiter angespart und kann ev. 2025 realisiert werden.

Virika Hospital
Pater Joseph hat das Virika Hospital in der vorletzten MV vorgestellt. Jetzt liegt ein umfangreiches gut begründetes Konzept mit einem Finanzierungsumfang von 5.000 € auf dem Tisch, das der Vorstand der MV zur Beschlussfassung empfiehlt. In einem Project Partner Contract – „Aid project for destitute teenagers and young adults who are pregnant or sick and need hospital treatment“ – wurden die unterschiedlichen Pflichten der drei Vertragspartner Caritas, Virika Hospital und PGW e.V. festgehalten. Der Vertrag wurde ausgelegt.

Vertragsinhalt in Kurzform
Situation: Armut großes Problem. Geburt im KH kostet 40 Euro, viele können sich das nicht leisten, insbesondere Mädchen zwischen 12 – 18 sterben überdurchschnittlich.
Projektziel:
Mittellose junge Menschen zwischen 12– 18, die ohne Hospitalbehandlung voraussichtlich sterben würden, soll über Gutscheine die Behandlung ermöglicht werden.
Bedingungen:
Behandlung unabhängig von Religion, Geschlecht und sexueller Einstellung. Eingereichte und abgerechneten Gutscheine sollen als Belege gescannt und PGW vorgelegt werden. Stichprobenweise sollen mindestens 25 Einzelfälle geschildert werden (Fotos von Patient*in, Name, Wohnort, Alter, Krankheitsbild / Schwangerschaft, Behandlung, Erfolg/Misserfolg, Zukunftsaussichten, Kosten). Die Teams von PGW suchen einzelne Betroffene zu Kontrollzwecken auf.
Zeitplanung: 6 Monate (06/2024 – 12/2024.

Dorf Ruboni                 
Wir unterstützen seit 2020 das Dorf in Zusammenarbeit mit unserem dortigen Partner, der gemeinnützigen Rwenzori child care Initiative.  Nach der Flutkatastrophe 2020 haben wir einen Van angeschafft zu Erstversorgung. Das Krankenhaus wurde weggeschwemmt. 2023 folgte ein Erdrutsch, der 18 Tote hinterlies. Das von uns finanzierte Wasserversorgungssystem wurde 2022 erweitert, ebenso 2023. Dadurch wurden 2023 nochmals 340 Menschen an die Wasserversorgung angeschlossen. Das Wasserprojekt ist damit abgeschlossen. Ein eventuell später notwendiger weiterer Ausbau oder Reparaturen werden durch die eingeführten Wassergebühren finanziert.

2024 ist der Bau von Kompost-Toiletten mit 4.000 € im Wirtschaftsplan vorgesehen. Die Toiletten gehören zum von Sandy Fisher und ihrer Bostoner Kirchengemeinde finanzierten Gemeindezentrum mit Schulungsräumen, Küche etc. (Rohbau steht).

Dietrich Krauss, der Ruboni ebenfalls aus eigener Ansicht kennt (seine Tochter hat dort als Freiwillige gearbeitet, er hat sie besucht) stellt ein Schulpatenprojekt vor. Ruboni hat eine komplette Liste mit Kindern geschickt, die zur Schule gehen könnten, wenn die Schulgebühren samt Nebenkosten für Schuluniform und Lernmaterial von PGW übernommen würden. Er zeigt 2 Beispiele. PGW zahlt aus allg. Mitteln keine Schulgebühren, ist aber dafür, dass geworben wird und der Verein weiter an seinem Patenschaftskonzept arbeitet. Dietrich Kraus wird mit Ruboni und dem Vorstand eine Art Werbekonzept erarbeiten, das über Homepage und Vereinsverteiler, ev. zusammen mit den „Angeboten/Fällen“ von Judit Yawe und Janet Harbauer, veröffentlicht wird. Ev. auch über Medien.

Die beantragte Flussbrücke wird zunächst nicht bewilligt, bei entsprechendem Geldeingang kann der Vorstand ja in seiner Zuständigkeit entscheiden.

Toro Babies Home  
Marina Meger berichtet über das Jahr 2023.

  • Seit 2023: Schulpatenschaften
  • Medizinische Versorgung, Reisekosten nach Kampala, Mbale, Mbarara
  • Gehälter für Kindergärtnerin, Persönliche Betreuer, Wäschefrau, Hausmeister David und Gehaltserhöhung für alle
  • Reparaturen, Sanierung, Instandsetzung am Gebäude, Grundstück: Abflussleitungen von der Küche und den Toiletten bis zur Straße neu verlegt
  • Badezimmerreparatur Dusche Mitarbeiterhaus
  • Reparatur Transporter
  • Reparaturen/Instantsetzung Ausstattung: Bench Boxes, Fensterglas
  • Diätessen, Babymilch
  • Gas
  • Internet
  • Windelsysteme, Flaschen und Sauger
  • Laptop für Matron
  • Training in Microsoft Office 365
  • Smartphone für Büro
  • Weihnachtsgeschenke für Personal                                     31.000 €

Geplante Vorhaben 2024

  • Medizinische Versorgung, Reisekosten nach Kampala, Mbale, Mbarara
  • Gehälter für Kindergärtnerin, Persönliche Betreuer, Wäschefrau, Hausmeister David und Gehaltserhöhung für alle
  • Reparaturen, Sanierung, Instandsetzung am Gebäude, Grundstück Diätessen, Babymilch
  • Gas
  • Internet
  • Windelsysteme, Flaschen und Sauger
  • Bettlaken, Moskitonetze, Bettdecken, Matratzen
  • Laptop für Buchhalterin                                                        35.000 €

Dazu kommt:

  • Permanente lokale Fundraisingkampagnen
  • Tag der offenen Tür im November 2024
  • Charity Dinner am 28. Dezember 2024: Alle sind herzlich eingeladen und sollen sich bitte bei Marina anmelden (siehe Homepage)
  • Projektmanager Schulpatenschaften gesucht. Aufgabe: Werbung Schulpaten, Kontakt halten zum Kind oder Betreuer vor Ort, Zahlung durch PGW veranlassen, Belegeingang überwachen, Darauf achten, dass Kind aktiv Kontakt zu Pateneltern hält (min. 1 x / Jahr Brief, Zeugniskopie, Bild)

Investitionsplanung mittelfristig

  • Neues Hinweisschild
  • Anschaffung eines neuen Transporters (der aktuelle hat 500.000 km)
  • Einstellung einer Krankenschwester und eines Physiotherapeuten
  • Fort- und Weiterbildung des Personals
  • Erweiterung des Kindergartens, Physiotherapieraum im Officegebäude
  • Heim und/oder Familienhäuser für die behinderten Kinder

Kamerun
Dr. Barbara Klein berichtet anhand zahlreicher Folien über den aktuellen Stand des Kinder-Epilepsie-Projekts und den letzten Einsatz mit einem 6-köpfigen Team von Spezialisten. Ausgegeben wurden 2023 nur 305 € für EEG-Zubehör, der Übertrag der zweckgebunden Mittel liegt bei 1.900 €. Der Betrag wird im Wirtschaftsplan auf 4.000 € aufgestockt. Natürlich hoffen wir, dass dafür auch weiter zweckgebundene Spenden eingehen, die Aufstockung soll aber eine gewisse Planungssicherheit geben.

Erkennbar ist der gelungene weitere Ausbau der Therapieräume. Viele Bilder wurden von Einzelfällen zum Thema EEG-Diagnostik und alle Arten von Therapieformen gezeigt. Barbara erläuterte auch die Probleme mit dem Container im Zoll. Danach schilderte sie noch beispielhaft Einzelschicksale von Kindern. Respektabel ist die immer wieder notwendige und gelungene Improvisationskunst bei der Bewältigung vieler Probleme, nicht zuletzt bei der einfachen Anfertigung von Hilfsmitteln, die man bei uns einfach bestellt.

Projekt Kinderpatenschaften: Weiterführung der Stuttgarter Schiene
Wolfgang Fischer schildert die Konsequenzen, die die aktuelle Auflösung des Stuttgarter Rubaga Vereins für einige Kinder und Studenten hätte. Würde PGW nicht einspringen, müssten jahrelang unterstützte Kinder und 3 Studentinnen im vorletzten Semester ihre Ausbildung abbrechen. Hilfreich ist natürlich, dass 18 ehemalige Stuttgarter bei uns eingetreten sind, aber trotzdem reicht das Geld nicht vollständig. Unsere langjährigen Vertrauten vor Ort, Janet Harbauer und Rose Nayigha vom Grail, betreuen diese Kinder seit Jahrzehnten. Heute gibt es einige „Stuttgarter“ ÄrztInnen, Rechtsanwälte, einen IT-Spezialisten und Krankenschwestern, die alle einen Arbeitsplatz gefunden haben und ihre Großfamilie dadurch selbständig unterhalten können. Die Stuttgarter haben dieses Bildungsprojekt 40 Jahre lang erfolgreich durchgezogen. Wir würden das gerne aufgreifen und auch für die Zukunft weiter am Leben halten. 2 neue Patenschaften konnten wir bereits 2024 organisieren. Folgende Kinder suchen noch, weil sie ohne uns die Schule beenden müssten:

  • Adrian Matovu                                     P7
  • Judith Nagadya                                    P7
  • Pio Ssekikubo                         P4
  • Frances Nakayinda  P3
  • Maria Jacinda Nassozi                        P7

2024 fallen noch 300 € an.  Für die Folgejahre fallen für die drei Klinder in der P7, die dann auf weiterführende Schulen gehen, dann Kosten bis zu 700 – 800 € / Jahr an.

Wir schließen in der Zwischenzeit Vereinbarungen mit den Kindern, soweit vorhanden den Eltern, Janet und oder Rose, den Pateneltern und PGW ab, um einmal die Pflichten aller Beteiligten festzuhalten. Natürlich kein justiziabler Vertrag, aber doch ein gewisser Rahmen.

Vielleicht fühlt sich jemand angesprochen? Dann bitte bei Wolfgang Fischer melden (siehe Homepage)

Daneben gibt es bei PGW auch 3 Patenschaften in anderen afrikanischen Ländern, die auf Eigeninitiative zurückzuführen sind.

Bericht der Kassenprüfer Roland Müller und Stefan Keilbach
Roland Müller hat die Prüfung vor Ort und digital durchgeführt, Stefan Keilbach stellt das Ergebnis der Kassenprüfung vor. Er lobt die tadelose, transparente und fehlerfreie Buchführung von Wolfgang Fischer und freut sich, dass nun auch Barbara Mörk zunehmend einsteigt. Die meisten Belege fallen im Toro Babies Home an. Die stehen jetzt aber als Übersicht in einer Excel-Liste aufgelistet und daneben als Einzelbelege jeweils digital zur Verfügung, so dass auch hier eine schnelle und komplett nachvollziehbare Prüfung möglich ist. Herr Keilbach empfiehlt der MV, den gesamten Vorstand zu entlasten.

Entlastung des Vorstandes 2023
Die MV entlastet auf Antrag des Kassenprüfers einstimmig bei Enthaltung der anwesenden Betroffenen alle Vorstandsmitglieder.

Wahlen
Zur Wahl steht der Posten der Schriftführerin/des Schriftführers. Herr Fischer fragt nach Interessierten. Edwina Heilmann stellt sich für das Amt wieder zur Verfügung und wird bei einer Enthaltung einstimmig gewählt.  Herr Fischer bedankt sich bei ihr für die vertrauensvolle Zusammenarbeit, nicht nur als Schriftführerin, auch bei wichtigen Dokumenten als Übersetzerin und uganda-erfahrene Kollegin.

Für den Beirat stehen der Posten der Projektverantwortlichen für das Toro Babies Home an. Von den Anwesenden stellt sich nach Frage nur Marina Meger wieder zur Verfügung und wird einstimmig bei einer Enthaltung gewählt. Der Vorsitzende bedankt sich bei Marina Meger für ihr außerordentlich großes Engagement.

Herr Fischer verweist dann auf den Wunsch und Vorschlag des Vorstands, nach Auflösung des Stuttgarter Vereins für eine gewisse Konstante zu sorgen und im Beirat einen weiteren Posten zu schaffen. Er schlägt Gabriele Haas als neue Beirätin vor, deren Schwester Dr. Dr. Rita Moser jahrzehntelang das Lubaga Hospital geführt und geprägt hat, auch zu Idi Amins Zeiten. Immer war Gabriele Haas dabei der Motor auf Stuttgarter Seite. 40 Jahre lang wurde so das Lubaga Hospital unterstützt und ungezählten Kindern der Schulbesuch, Ausbildung oder Studium ermöglicht.

Frau Haas, die heute entschuldigt ist, hat sich bereit erklärt, dieses Amt bei einer ev. Wahl zu übernehmen. Die MV stimmt dem Vorschlag einstimmig zu.

Wirtschaftsplan 2024
Wolfgang Fischer zeigt nochmals die Zusammenstellung der bereits vorgestellten Projekte. Die MV stimmt dem Wirtschaftsplan 2024 mit einem Ausgabevolumen von 110.500 € einstimmig zu. Fischer stellt klar, dass der Finanzierungsplan so, wie er dargestellt ist, nur dann durchgeführt wird, wenn die Mittel auch vorhanden sind. Es gibt keine Schulden. Die Mitgliederversammlung ermächtigt anschließend einstimmig den Vorstand, über zusätzliche  aktuelle Projekte  im Rahmen der Satzung zu entscheiden, sofern weitere Kassenmittel (etwa durch zusätzliche Einnahmen aus einer Vereinsauflösung) zur Verfügung stehen. Mitglied Rau weist darauf hin, dass dies aber ebenfalls nur bis zum Limit von 5.000 € erfolgen könne.

Mitglied Bitto bittet zur leichteren Kommunikationsaufnahme das nächste Mal, Namensetiketten mit Titel und Funktion zu tragen.

Es sind keine Anträge der Mitglieder eingegangen.

Bericht von Judith Yawe

Judith (Bild ganz rechts, mit Ehemann, eigenen Kindern und Adoptivkind) lebt seit über 8 Jahren mit ihrer Familie in Uganda in der Nähe von Jinja. Sie berichtet spannend über ihr erstaunliches Projekt  „Kisaakye Child Empowerment and Rehabilitation Organization“ oder kurz KICERO. Zum Projekt gehört die Mt. Zion Schule, eine Inklusionsschule mit erstaunlich vielen Kindern mit geistigen oder körperlichen Funktionsstörungen, ein Therapiezentrum, Patenschaften, das Projekt „Women Empowerment“ und sog. humanitäre Hilfen, worunter z. B. Brunnenbau oder Hilfe bei der Versorgung gemeint ist. Man ist überwältigt, wenn man sieht, was Kicero bisher alles auf die Beine gestellt hat. Man sieht Bilder vom Kinderspielplatz, bunt bemalte Häuser, lachende spielende und lernende Kinder, den Schulbus und immer wieder Kinder mit – gemeinsam mit Kindern ohne – Behinderung. Sehr beeindruckend auch die Anzahl von 126 epilepsiekranken Kindern, die allerdings nur auf Verdacht die richtig dosierten Medikamente erhalten. Hier sehen wir eine gute Kooperationsmöglichkeit mit unserer Spezialistin Dr. Barbara Klein, eventuell eine Anbindung an das Naggalama Hospital, das ein EEG-Gerät hat, ev. nur aktuell keinen Spezialisten. Das wird geklärt.

Judith such auch Pateneltern wie wir (siehe Bild). Sie hat das so organisiert, dass die Beträge monatlich zwischen 15 und 50 € liegen, ja nach Klassenstufe und Schule. Davon wird die Schulgebühr, die Uniform und das Schulmaterial bezahlt. Die Pateneltern erhalten jedes Schuljahresdrittel einen Brief. Wir werden einige der Kinder demnächst auf der Homepage vorstellen.

Kicero kümmert sich aber um alle, hat man den Eindruck. So erfahren wir von einem Vater, der bei einem Motorrad-Unfall beide Beine verlor und jetzt ein Dreirad erhielt, um mobil sein zu können. Und wir hören vom Fall einer 12-jährigen Mutter, die Hilfe benötigt und erhält. Tatsächlich reicht das Geld aber vorne und hinten nicht, so dass auch Kinder sterben, weil nicht rechtzeitig Geld für eine Behandlung organisiert werden kann. In Uganda ist die Grenze der Existenzsicherung schnell erreicht.

Im Projekt „Women Empowerment“ sind derzeit 85 Frauen integriert, die dort lernen, selbständig zu werden, wie man sparen kann und wie man gewinnbringend und kreativ Projekte und Geschäftsideen erarbeitet und realisiert. Da geht es oft um einfachste Dinge wie einen kommerziellen Stuhlverleih oder Gartenarbeit.

Geplant für die Zukunft und dringend erforderlich sind neu gebaute zusätzliche Klassenzimmer. Hier könnte PGW mal ein Konzept mit Kostenplanung vorgelegt werden. Da wäre etwas vorstellbar.

Judith berichtet dann noch zur aktuellen Lage in Uganda. Insbesondere die hier breit diskutierten neuen Strafgesetzbuch-Paragraphen zum Thema Schwule und Lesben werden wohl in der Realität doch nicht wortgleich angewandt. Teilweise sind einzelne Absätze auch wieder gestrichen worden. So wird man doch nicht bestraft, wenn man einen schwulen Nachbarn nicht anzeigt oder als Arzt behandelt. Die Todesstrafe ist wohl bisher nicht vollstreckt worden.

Wolfgang Fischer bedankt sich im Namen aller Zuhörer für diesen beeindruckenden Vortrag und die dahinterstehende großartige Leistung von Judith. Wir werden Sie und ihr Projekt Anfang 2025 vor Ort besuchen.

Ende der Mitgliederversammlung:  19:50 Uhr

Vorsitzender                         Schriftführerin
gez. Wolfgang Fischer gez. Edwina Heilmann